Geheimnis um Wachau-"Charta" gelüftet

Weißenkirchen in der Wachau
Neuer Managementplan wurde im Stift Göttweig erstmals vorgestellt.

Eine "Charta" zur Zukunft des Welterbe-Gebietes Wachau haben Donnerstagnachmittag die Bürgermeister der 15 Regionsgemeinden bei einem Festakt im Stift Göttweig unterzeichnet. Es geht um einen Managementplan, der als Richtlinie dienen soll, um die Region in Zukunft vor Beschädigung zu schützen, aber auch ihre Weiterentwicklung zu ermöglichen.

Dabei wurden die Spannungen nicht ganz verschwiegen, die es im Vorfeld gab und jetzt noch gibt. Das bisher geheim gehaltene Werk – an dem man jahrelang feilte – ist nun erstmals öffentlich einsehbar. Nämlich online. Die Aufgabe liege nämlich "im Spannungsfeld zwischen dem Wunsch nach musealer Erhaltung und den Vorstellungen der Jugend", wie Landesrat Karl Wilfing sagte.

UNESCO

Kurz vor der Präsentation gab Wilfried Posch, Vizepräsident des österreichischen Nationalkomitees von ICOMOS, bekannt, dass er im Vorfeld kein Exemplar des Managementplans erhalten habe. Deshalb sei seine Teilnahme an der Veranstaltung nicht als Bewertung – etwa Zustimmung – zu verstehen, sagte der offizielle Wachauberater der UNESCO. "Weil der Plan noch nicht fertig war", erklärte dazu Andreas Nunzer, Spitzer Bürgermeister und Obmann des neu geschaffenen Vereines der Welterbegemeinden. Dieser und eine angeschlossene GmbH haben den Managementplan in Auftrag gegeben. "Die Förderung dafür konnten nur die Gemeinden beantragen", begründet Nunzer, warum der anfangs mit der Welterbeüberwachung betraute Arbeitskreis damit nicht mehr befasst wurde. Zum Ärger einiger Mitglieder. "Der Arbeitskreis wird nicht einmal mehr erwähnt", kritisiert etwa Wachauschützer Christian Hirtzberger.

"Die wichtigsten Ziele des Arbeitskreises, wie Schutz der Wachau vor einem Staukraftwerk und Eindämmen des Schwerverkehr-Transits sind erledigt", beharrt Nunzer. Jetzt brauche es neue Strukturen. Die sollen gewährleisten, dass die Wachau geschützt werde. "Erhalten durch Nutzen", sei das Motto, sagte Nunzer. weltkulturerbe-wachau.org

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