Gegenwind für Windpark-Projekt: Zwei Orte sind aus dem Rennen

Windräder drehen sich am 03.06.2013 vor dem Abendhimmel bei Grimma (Sachsen). Foto: Jan Woitas/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
Trotz des Widmungsstopps wurde in vier Orten über Windräder abgestimmt. Nur in zwei Gemeinden entschieden die Bürger für grünen Strom.

Sechs Gemeinden öffneten für einen künftigen Windpark ihre Türen: Ziersdorf, Sitzendorf, Maissau, Ravelsbach, Heldenberg und Hohenwarth-Mühlbach im Bezirk Hollabrunn planten einen gemeinsamen Windpark mit der WEB Windenergie AG. Rund 30 Rotoren sollten im Hügelland platziert werden.

Rückschlag

Doch bei der sonntägigen Abstimmung gab es für das Kooperations-Projekt einen empfindlichen Dämpfer. In Ziersdorf lehnten die Bürger (knapp aber doch) mit 51,05 Prozent die Errichtung von Windrädern im Ortsgebiet ab, in Hohenwarth-Mühlbach erteilten sogar 63,3 Prozent der Wähler den Propellern eine Absage. Einzig die Bewohner von Heldenberg und Sitzendorf stimmten für die Windräder und bleiben damit im Windpark-Rennen. Der Ordnung halber sei noch erwähnt, dass in Maissau und Ravelsbach erst abgestimmt werden soll, wenn es mehr Klarheit über die Zonen-Widmung gibt. Der Herbst gilt als wahrscheinlich.

Kleiner Unterschied

Zurück in die Gegenwart. Ziersdorf-Bürgermeister Johann Gartner ist ein wenig geknickt. Wenig verwunderlich. 31 Stimmen haben über „Sein“ oder „Nicht Sein“ etwaiger Windkraftnutzung entschieden. „Ich bin aber sportlich genug um zu wissen, dass das Ergebnis zu akzeptieren ist“, sagt Gartner. Persönlich tut es ihm leid um die „Jahrhundertchance“. „Dadurch wäre eine Menge Geld in die Region geflossen. Aber wir haben eine No-Go-Entscheidung der Bevölkerung und aus.“ Ähnlich argumentiert auch Alfred Zeilinger, Ortschef von Hohenwarth-Mühlbach: „Wir nehmen es zur Kenntnis und gehen zur Tagesordnung über.“

Zonierung entscheidet

Trotz 62,2 Prozent „Ja“ zur Windkraft betrachtet auch Bürgermeister Leopold Hummer aus Sitzendorf die Sache mit gemischten Gefühlen. „Ein einheitliches Ergebnis wäre für das Gemeinschaftsprojekt besser gewesen“, sagt der Politiker. Gebaut werde aber noch lange nicht. „Wir müssen erst auf die Zonierung des Landes warten.“

Peter Steinbach, Ortschef von Heldenberg (55,2 Prozent Zustimmung), versucht den Urnengang neutral zu sehen. „Ein gutes Mittelmaß ist immer wichtig. Es ist ein Beitrag zur grünen Welle“, sagt Steinbach.

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