Freiwillige schützen Trockenrasen-Biotope

Freiwillige schützen Trockenrasen-Biotope
In der Wachau sind Helfer aus aller Welt am Werk. Das Projekt wurde von der UNESCO als vorbildliche Aktion ausgezeichnet.

Sie kommen aus der Türkei, Ungarn, Korea, Polen, Russland oder Österreich und schuften gemeinsam auf steilen Wachauer Hängen, um Sträucher zu roden. Damit Trockenrasenflächen nicht überwuchert werden. Dafür sind die jungen Leute - Teilnehmer einer internationalen Volunteer-Woche - mit Kost und Quartier zufrieden. Das Projekt, an dem sie teilnehmen, wurde jetzt von der UNESCO ausgezeichnet.

Die Trockenwiesen, einst durch Beweidung entstanden, gehören zu den Naturschätzen des Weltkulturerbes Wachau. "Man stolpert hier ständig über bedrohte Arten wie Hirschkäfer", schwärmt Teilnehmer Thomas Kaiserschatt, der die harte Arbeit und die Gemeinschaft genießt.

Vorbildlich

Das Projekt wurde als erstes in Österreich von der UNESCO als vorbildliche Aktion ausgezeichnet: Initiiert wurde sie von der heutigen Landesrätin Barbara Schwarz - damals noch Chefin des Arbeitskreises Wachau. Sie startete vor Jahren ein Beweidungsprojekt mit Schafen, das nun wegen gesundheitlicher Probleme des Schäfers ausgelaufen ist. "Vielleicht gelingt ja so etwas wieder", hofft Schwarz.

"Eine Vorzeigeaktion für ganz Europa", schwärmte Österreichs UNESCO-Generalsekretärin Gabriele Eschig, appellierte aber auch an die Verantwortung der Politik für das Welterbe.
Von 2009 bis 2012 läuft die Landschaftspflegeaktion, an der auch der österreichische Alpenverein wesentlichen Anteil hat.

Natalja und Magda, beide 18 Jahre alt und aus Polen, haben sich zum Mitmachen entschlossen, weil sie neue Menschen und eine andere Kultur kennenlernen wollten. "Wir würden das sofort wieder machen", betonen die Mädchen.

Andreas Nunzer, neuer Arbeitskreis-Chef und Spitzer Bürgermeister, gab bei der Vorstellung bekannt: "Wir werden gemeinsam mit dem Stift Göttweig eine Schulprojektwoche zur Terrassen- und Naturpflege veranstalten."

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