Freiheit für Mountainbiker: Unbegrenzter Zugang zu Forstwegen gefordert

Die Mountainbiker fordern eine uneingeschränkten Benützung aller Forstwegen im Wald
Das Radfahren in der Natur boomt, doch die Waldbesitzer lässt die Forderung bisher kalt.

"Uns geht es darum, die Forststraßen für Radfahrer zu öffnen." Diese Forderung von Nationalrat Hubert Kuzdas wurde erst vor wenigen Wochen im Landtag eingebracht, jedoch abgelehnt. Dennoch gibt sich der Gaweinstaler nicht kampflos geschlagen. "Das bedeutet nicht, dass wir diese Forderung zu den Akten legen", sagt der SPÖ-Politiker, selbst begeisterter Mountainbiker.

Konkret fordert er eine Entkriminalisierung der Freizeitsportler und eine endgültige Klärung der Haftungsfragen. "Passionierte Radfahrer können derzeit ihrem Hobby nur sehr eingeschränkt nachgehen oder befinden sich mit einem Bein in der Kriminalität", findet Kuzdas klare Worte.

Doch genau daran stößt sich der Großteil der Waldbesitzer. Denn derzeit haften die Grundstückseigentümer. "Es kann nicht sein, dass man bei Unfällen, an denen man keine Schuld trägt, auch noch verantwortlich ist", kontert Franz Fischer, Obmann des NÖ-Waldverbandes. Zudem werden im Wald immer wieder Saisonarbeiten durchgeführt, die auch mit Gefahren für die Radler verbunden sind.

Abgesteckte Strecken

Deshalb tritt Fischer für eine Kanalisation der Radwege auf bestimmte Flächen ein. Dieser Vorschlag ist auch für die Bauern und Jägerschaft vertretbar. "Es muss schließlich ein Miteinander geben", sagen Bezirksbauernobmann Hermann Stich und Bezirksjägermeister Gottfried Klinghofer unisono.

Die Haftungsfrage wäre aus Sicht des SPÖ-Politikers jedenfalls leicht zu lösen. Dazu müsste man sich nur an der Formulierung des Bayrischen Gesetzes orientieren. "Damit wäre geregelt, dass die Sportler ausschließlich auf eigenes Risiko unterwegs sind und dass Wanderer immer den Vorrang haben." Aber auch die restlichen Bedenken bedürfen einer Klärung. Letztlich müsse es klare Regeln geben, die für alle zufriedenstellend sind und an die sich alle zu halten haben, erwähnt Mountainbiker Erwin Mayer.

Von der Freigabe der Forstwege profitieren soll letztlich auch der sanfte Tourismus. Bei der Vielfalt der Angebote im Weinviertel sei noch Potenzial vorhanden, vor allem bei der Attraktivität für Sportler. "Unsere Landschaft wäre geradezu prädestiniert dafür, um ein wahres Mountainbike-Dorado zu werden", ist Kuzdas überzeugt.

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