Frau lag tagelang hilflos in Haus: Beine amputiert

n einem Smartphone-artigen Gerät sollen die Ärzte im Nachtdienst fortlaufend ihre Tätigkeiten eingeben
Behördliche Türöffnung wegen ihrer Hunde kam für die 67-jährige Besitzerin der Tiere zu spät. Sie schwebt in Lebensgefahr.

Die behördliche Türöffnung erfolgte wegen ihrer Hunde, nicht wegen der Pensionistin selbst. Nun ringt Renate S. auf der Intensivstation des Oberwarter Krankenhauses mit dem Tod, die Ärzte mussten ihr beide Beine amputieren. Die 67-jährige Frau aus Bad Schönau (Bezirk Wiener Neustadt) lag nach einem Schlaganfall vermutlich mehr als eine Woche hilflos in ihrem Haus. In der Gemeinde hatte sich anfangs niemand getraut bei der als Querulantin bekannten Frau nach dem Rechten zu sehen.

Wie vom KURIER berichtet, hatte Bad Schönaus Bürgermeister Ferdinand Schwarz mit der 67-Jährigen bereits vor drei Wochen Kontakt aufgenommen, weil die Schneeräumung nicht an ihrem Fahrzeug vorbei kam. Schwarz bekam telefonisch von Renate S. die Auskunft, dass sie krank sei und den Autoschlüssel nicht finde. Als der Wagen eine Woche später immer noch an derselben Stelle stand, versuchte es der Bürgermeister noch einmal, allerdings vergeblich.

Keine Hinweise

Weil abends Licht im Haus brannte, sei man von keinem gröberen Problem bei der 67-Jährigen ausgegangen. "Ich habe als Bürgermeister nicht die Befugnis ein Haus aufbrechen zu lassen. Es gab nicht den kleinsten Hinweis, dass ihr Leben in Gefahr ist", so Schwarz. Da die Frau ihre Nachbarn immer wieder beschimpft und ihnen gedroht haben soll sowie alle sozialen Kontakte ablehnte, wollte niemand mehr mit ihr etwas zu tun haben.

Als die Polizei wegen des Autos bei ihr läutete, reagierte Renate S. nicht mehr. Da allerdings ihre Hunde schon zehn Tage lang nicht mehr im Freien gesehen worden waren, wurde der Amtstierarzt der Bezirkshauptmannschaft Wiener Neustadt eingeschalten. "Ich selbst hatte keine Informationen zu der Frau. Mein Amtstierarzt hat angerufen und gefragt, ob man eine Türöffnung vornehmen kann. Es wurde vermutet, dass die Tiere im Haus nicht versorgt sind", sagt Bezirkshauptmann Ernst Anzeletti.

Am 12. Dezember wurde die Türe schließlich geöffnet und die 67-Jährige in lebensbedrohlichem Zustand im Dachgeschoß vorgefunden. Sie war nicht mehr ansprechbar und in einem verwahrlosten Zustand.

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