FPÖ-Gemeinderäte machen sich vor der Wahl selbstständig

Wegen interner Differenzen sind Stadtrat Walter Krichbaumer und seine Gemeinderatskollegen aus der FPÖ ausgetreten
Der Grund sind interne Differenzen. Bei der Wahl wird man mit einer Bürgerliste antreten.

Paukenschlag in der FPÖ Gänserndorf. Seit Montag ist fix, dass drei Monate vor den Gemeinderatswahlen alle fünf Gemeinderäte, darunter zwei Stadträte, die Partei verlassen.

Der Grund waren interne Differenzen über die Parteiführung. Von Seiten der Landes- und Bezirkspartei kam immer wieder Kritik. "Die bisherigen Funktionäre haben aus der Partei einen Familienbetrieb gemacht", findet FPÖ-Bezirkschef Herbert Steindl klare Worte. Zudem habe man sich gegen eine Veränderung sowie eine demokratische Wahl gewehrt. Tatsächlich wurde in dieser Zeit nur ein neues Mitglied aufgenommen. Walter Krichbaumer, Stadtrat und bisheriger FPÖ-Klubobmann, kontert: "Einerseits haben wir auf Qualität vor Quantität gesetzt, andererseits war uns die Arbeit mit den Bürgern wichtiger." Dass man deshalb die parteiinterne Arbeit vernachlässigt habe, ist man sich durchaus bewusst.

Obmann-Wechsel

In den letzten Jahren wurde weder ein regulärer Stadtparteitag noch eine offizielle Sitzungen angesetzt. Zudem hat der bisherige Parteiobmann Franz Weindl seine Funktion zurückgelegt. Von der Bezirks-FPÖ wurde deshalb ein Parteitag für kommenden Samstag festgelegt, unter anderem, um einen neuen Obmann zu wählen.

Krichbaumer fühlt sich dabei allerdings etwas übergangen. "Ich habe bisher keine Liste bekommen, wer sich dafür aufstellen lässt." In der Bezirks-FPÖ zeigt man sich überrascht, denn grundsätzlich können sich die Kandidaten bis kurz vor der Wahl aufstellen lassen. Deshalb gibt es auch keine aktuelle Liste. Hinter den Kulissen wird Sabine Singer als neue Obfrau gehandelt. Die Betroffene wollte sich dazu allerdings nicht äußern. Steindl nimmt den Austritt jedenfalls gelassen. Auf das Wahlergebnis wird dieser Schritt keine Auswirkungen haben.

Bürgerliste

Auf die Politik verzichten möchte Krichbaumer jedoch nicht. Bei den Gemeindewahlen möchte er mit einer Bürgerliste antreten. Der Grundstein sollen in den nächsten Wochen gelegt werden. "Dann sind wir nur noch den Bürgern und keiner Partei verpflichtet", begründet Krichbaumer den Schritt.

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