Flugpolizei und Cobra heben gemeinsam ab

Präsentation der neuen Flugeinsatzstelle
Neues Flugzentrum für acht Maschinen, Pilotenschule und Wartungswerft entsteht am Gelände der Spezialeinheit Cobra in Wiener Neustadt.

Als es vergangene Woche bei einem Bankraub im Tiroler Erpfendorf zu einer Geiselnahme kam, mussten Verhandlungs-Spezialisten der Cobra-Einsatzzentrale in Wiener Neustadt auf schnellstem Wege an den Tatort geflogen werden. "Wir arbeiten fast täglich mit der Flugpolizei zusammen. In Zukunft wird diese Zusammenarbeit noch effizienter sein", sagt Cobra-Chef Bernhard Treibenreif.

Die Flugpolizei bekommt eine eigene Flugeinsatzstelle in Wiener Neustadt. Weil die bisherige Zentrale im dicht besiedelten Gebiet in Wien-Meidling an ihren Kapazitätsgrenzen angelangt ist und keine Nachtflüge möglich sind, wird ein neuer Hangar samt Pilotenschule am Gelände der Cobra gebaut. In dem neuen Hubschrauberwartungsbetrieb sollen bis zu acht Maschinen gleichzeitig Platz finden, hieß es bei der Präsentation am Freitag durch Innenminister Wolfgang Sobotka, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Bürgermeister Klaus Schneeberger. 15 Millionen Euro sind für das Projekt veranschlagt, maximal 2,9 Millionen Euro davon fördert das Land Niederösterreich.

Seit 62 Jahren gibt es bereits die Flugpolizei in Österreich. "Die 45 Piloten sind so vielseitig einsetzbar wie keine anderen", lobt Sobotka die Ausbildung. Die Flotte verzeichnete im Vorjahr 4500 Einsätze. Zu den Aufgaben zählen neben der Täterverfolgung aus der Luft auch Bergungsflüge in alpinen Notlagen, Totbergungen, oder Assistenzeinsätze, etwa bei Hochwasser. Eine wichtige Rolle haben die Hubschrauber auch bei der Verlegung von Spezialkräften etwa bei terroristischen Einsätzen. "Die Synergien am Standort der Cobra stechen einem ins Auge. Es gibt hier keinen Anflug über bebautes Gebiet, daher sind Starts und Landungen auch in der Nacht gut möglich", so Sobotka. Der Baubeginn ist für Sommer 2018 geplant.

Einzige Pilotin

Der Präsentation folgte eine Flugvorführung mit Cobra-Beamten. Gesteuert wurde der Polizeihubschrauber von der derzeit einzigen weiblichen Pilotin in Uniform. Regine Pichler (37) aus Grafenegg im Bezirk Krems arbeitete nach der HAK-Matura eigentlich als Buchhalterin. Nachdem sie als Kind schon immer mit dem Großvater den Flugplatz in Gneixendorf besuchte, hatte sie eine gewisse Affinität zur Fliegerei. "Ich habe den Privatpilotenschein gemacht und bin anschließend zur Polizei gegangen", so Pichler. 2009 heuerte sie bei der Flugpolizei an.

Kommentare