„Fluchtweg war abgeschnitten“

„Fluchtweg war abgeschnitten“
Neun Bewohner mussten von der Feuerwehr gerettet werden, nachdem in der Nacht ein Kühlschrank brannte.

Ich hatte einfach Todesangst.“ Wenn Nina S. an die vergangene Horror-Nacht im Niemsch-Hof denkt, nimmt sie sich kein Blatt vor den Mund. Nur haarscharf entgingen die junge Frau und acht weitere Bewohner auf der Stiege 5 einer Katastrophe. Ein im ersten Stock auf dem Gang abgestellter Kühlschrank hatte irgendwann um Mitternacht zu brennen begonnen. Das schmelzende Plastik und Dämmmaterial erfüllte im Nu den langen Gang und schnitt den Fluchtweg der Bewohner ab.

„Ich bin wach geworden, weil es so penetrant gestunken hat“, erzählt eine Pensionistin. Sie öffnete die Eingangstüre der Wohnung und war schockiert. „Alles voller Rauch. Da war kein Durchkommen. Der Fluchtweg war abgeschnitten.“ Weil der Dame im Schock nicht die 122er-Telefonnummer der Feuerwehr eingefallen ist, rief sie ihren Sohn an. Der schlug in der Feuerwehrzentrale, die auf der gegenüberliegenden Straßenseite liegt, Alarm. Wolfgang Pribil holte die Freiwilligen aus dem Bett und öffnete die großen Tore zum Ausfahren. Dann sah er schon die ersten Bewohner, wie sie die Fenster öffneten und um Hilfe schrien. „Ruhig bleiben, wir holen euch alle raus“, beruhigte der Feuerwehrmann die Bewohner der betroffenen Wohnungen. Auch Nina S. wollte mit ihrem Freund Rene die Wohnung über den Gang verlassen. „Wie ich die Türe aufgemacht habe, war es wie eine Wand“, sagt die junge Frau. Sie erlitt eine leichte Rauchgasvergiftung.

„Fluchtweg war abgeschnitten“

Nach drei Minuten schwebten Michael Meier und Horst Gürsch in der rettenden Gondel der Drehleiter zu den Zimmerfenstern und brachten neun Personen in Sicherheit.

Zeitgleich drangen Atemschutztrupps in das Wohnhaus vor. Der Brandort konnte mit Hilfe der Wärmebildkamera schnell gefunden und das Feuer gelöscht werden.

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