Faschingsumzug: Schläger im Indianerkostüm

Indianer-Kostüme waren beim Faschingsumzug in Zillingdorf der Renner
18-Jähriger liegt nach Attacke mit Schädelbruch und Augenverletzung auf der Intensivstation.

Hans-Peter E. (18) liegt mit einem Schädelbruch und einer schweren Augenverletzung auf der Intensivstation des Landesklinikums Wiener Neustadt. Vermutlich, weil er das falsche T-Shirt trug, hatte ihn ein als Indianer verkleideter Teilnehmer des Faschingsumzugs in Zillingdorf am Dienstagabend mit einem Holzbeil niedergestreckt.

Konkurrenzkampf

Als Faschingshochburgen besteht zwischen den Nachbargemeinden Zillingdorf und Lichtenwörth (Bezirk Wiener Neustadt) schon immer ein gesunder Konkurrenzkampf. In beiden Orten werden die von Tausenden Schaulustigen besuchten Umzüge von den hiesigen Burschenvereinen organisiert. "Diesen Hintergrund muss man kennen", erklärt ein ermittelnder Beamter.

Denn Hans-Peter E. hatte am Faschingsdienstag als Zuschauer in Zillingdorf das Vereinsshirt des Lichtenwörther Burschenclubs an. Einer der Teilnehmer sah dies vermutlich als Provokation. Als die verkleideten Gruppen zum Schlussakt in die Scheunenhalle einzogen, kam es zum Eklat. Laut Polizei schlug ein als Indianer verkleideter Mann mit seinem zum Kostüm gehörenden Holzbeil auf den 18-Jährigen ein. Zeugen haben aus dem Mund des Winnetou-Verschnitts bei dem Angriff so etwas wie "Schleich di’ g’fälligst nach Lichtenwörth" vernommen. Was zunächst nur wie eine stark blutende Platzwunde aussah, entpuppte sich später als lebensbedrohliche Verletzung.

Im Krankenhaus wurden ein Schädelbruch und eine schwere Augenverletzung diagnostiziert. Wegen der Gefahr einer Hirnblutung wurde Hans-Peter E. sofort auf die Intensivstation verlegt. Seine Eltern sind mit den Nerven am Ende. Sollten Komplikationen auftreten, könnte Hans-Peters Augenlicht in Gefahr sein.

Der HTL-Schüler steht kurz vor seinem Schulabschluss. Diese Woche hätte die Maturavorbereitung beginnen sollen.

Die Polizei sucht indes nach dem Träger des Indianerkostüms und weiteren Augenzeugen des Vorfalles. Ermittelt wird wegen vorsätzlich schwerer Körperverletzung, vorerst gegen unbekannte Täter.

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