Großeinsatz in Stockerau: Ehepaar nach Schüssen tot aufgefunden
Die Polizei ermittelt (Symbolbild)
In Stockerau (Bezirk Korneuburg) lief Freitagfrüh ein Großeinsatz der Polizei, nachdem in der Früh zwei Tote gefunden wurden. Es dürfte sich um eine Familientragödie handeln.
Die Landespolizeidirektion NÖ bestätigt auf KURIER-Nachfrage, dass es sich bei den beiden Toten um ein älteres Ehepaar handelt. Freitag Früh wurden Einsatzkräfte an die Adresse in Stockerau alarmiert, für die Frau und ihren Mann kam jedoch jede Hilfe zu spät.
Die 83-jährige Frau hätte in der Früh vom Krankentransport abgeholt werden sollen, doch niemand machte die Tür auf. Daraufhin wurde die Polizei verständigt, die Feuerwehr brach die Tür auf und die beiden leblosen Körper wurden vorgefunden.
Der 85-jährige Mann dürfte seine Frau erschossen und danach die Waffe gegen sich selbst gerichtet haben, so die Polizei. "Die Faustfeuerwaffe hat der Mann legal besessen", bestätigt LPD-Sprecher Stefan Loidl.
Sie sind in einer verzweifelten Lebenssituation und brauchen Hilfe? Sprechen Sie mit anderen Menschen darüber. Hilfsangebote für Personen mit Suizidgedanken und deren Angehörige bietet das Suizidpräventionsportal des Gesundheitsministeriums.
Unter www.suizid-praevention.gv.at finden sich Kontaktdaten von Hilfseinrichtungen in Österreich.
- Rat auf Draht ist die österreichische Notrufnummer für Kinder und Jugendliche. Die Nummer ist unter 147 rund um die Uhr anonym und kostenlos erreichbar.
- Die Ö3-Kummernummer ist unter 116 123 täglich von 16 bis 24 Uhr und ebenfalls anonym erreichbar.
- Die Telefonseelsorge ist unter der kostenlosen Telefonnummer 142 rund um die Uhr als vertraulicher Notrufdienst jeden Tag des Jahres erreichbar.
- Auf der Website www.bittelebe.at finden Angehörige/Freunde von Menschen mit Suizidgedanken Hilfe.
Tatwaffe sichergestellt
Ein Motiv für die Bluttat sei bereits bekannt: Dem Vernehmen nach war die Frau pflegebedürftig und auch der Mann gesundheitlich schwer angeschlagen. Demnach wäre eine Betreuung in einer Einrichtung notwendig gewesen. Das Paar dürfte mit der Lage überfordert gewesen sein. Ein Abschiedsbrief wurde gefunden, bestätigen Ermittler.
Die Mord- und die Tatortgruppe des NÖ Landeskriminalamtes haben die Ermittlungen übernommen. Die mutmaßliche Tatwaffe wurde sichergestellt. Spuren werden gesichert, die Umfelderhebungen laufen. Die Staatsanwaltschaft hat die Obduktion der beiden Leichen angeordnet.
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