Fall Kührer: 30.000 Euro für Leichenfund

Fall Kührer: 30.000 Euro für Leichenfund
Im Juni 2011 ent­deckten Nachbarn die Überreste von Julia Kührer in Dietmannsdorf. Sie bekamen nun die Belohnung.

Beim Spielen mit dem Hund fliegt der Ball auf das Nachbargrundstück in Dietmannsdorf, NÖ. Als der Hundebesitzer und sein Bekannter den Ball holen wollen, stoßen sie in einem verfallenen Erdkeller auf die Leiche von Julia Kührer – so die offizielle Version.
Doch hartnäckig hält sich das Gerücht, die Männer sollen nur durstig gewesen sein und auf dem Grundstück von Michael K. Bier gesucht haben. Theoretisch wäre das Einbruch.
„Entscheidend ist, dass wir die Überreste von Julia Kührer gefunden haben", heißt es nun vonseiten des Bundeskriminalamtes. Und darum erhielten Rudolf T. und sein Untermieter vor wenigen Wochen auch die ausgelobte Prämie über 25.000 Euro. Die Gemeinde Pulkau legte zusätzlich 5000 Euro drauf – die Gemeinde-Mandatare hatten freiwillig auf ihr Geld verzichtet und wollten so zur Aufklärung des Falles beitragen. Somit erhielten die beiden Finder je 15.000 Euro.
Das Treffen im Bundes­kriminalamt fand heimlich, still und leise statt. Der Wunsch nach Diskretion ging von den Männern aus.

 

Kriterien erfüllt

„Die Kriterien für den Erhalt der Auslobung wurden erfüllt", sagt Silvia Strasser, Sprecherin des Bundeskriminalamtes. „Somit ist es auch zur Auszahlung gekommen." Denn ohne Rudolf T. und Manfred S. wären Julias Überreste vermutlich noch immer nicht gefunden worden. „Nur ihnen ist es zu verdanken, dass das Mädchen gefunden wurde", sagt auch der Pulkauer Bürgermeister Manfred Marihart. Und: „Gegen die Männer liegt nichts vor."


Bei der Staatsanwaltschaft Korneuburg wurde jedenfalls kein Strafverfahren gegen die beiden Finder geführt. „Das Gerücht rund um einen Einbruch ist bekannt, konnte aber nicht verifiziert werden", sagt Karl Schober, Leiter der Staatsanwaltschaft Korneuburg.
Trotz intensiver Unter­suchungen konnte bis zuletzt nicht geklärt werden, woran die 16-jährige Julia Kührer gestorben ist. Derzeit werden noch immer Spuren – etwa jene aus früheren Autos des Hauptverdächtigen Michael K. – ausgewertet. Bis jetzt war noch kein Treffer dabei.

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