EU-Preis für Niederösterreich

Landeshauptfrau Mikl-Leitner holte sich EU-Preis in Tallinn
ecoplus International berät Betriebe, damit sie im Ausland Fuß fassen - gratis. Strategie wurde ausgezeichnet

Delegierte, Diplomaten, Politiker und Vertreter von NGOs drängten sich Donnerstagabend in einem ehemaligen Kraftwerk in Tallinn. Der Europäische Unternehmensförderpreis (siehe Zusatzbericht) 2017 wurde in der Hauptstadt von Estland vergeben. Einer der Gewinner war Niederösterreich. ecoplus International holte sich in der Kategorie "Förderung der Internationalisierung der Wirtschaftstätigkeit" den ersten Preis. Zehn Projekte waren im Rennen. Insgesamt gab es in fünf Kategorien 306 Einreichungen.

"Wir haben eine eigene Innovationsstrategie", erklärte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, die den Preis entgegennahm. ecoplus International wurde gegründet, um Klein- und Mittelbetriebe (KMU) zu unterstützen, damit sie in Exportmärkten Fuß fassen können. Diese könnten eine Internationalisierung sonst nicht bewerkstelligen. "Sie haben oft kein Geld, um externe Berater zu beschäftigen", erklärte Gabriele Forgues, Geschäftsführerin von ecoplus International. Alle Daten und Fakten werden für die Firmen aufbereitet, Delegationsreisen organisiert, Kontakte hergestellt, Strategien besprochen. Die Leistungen für die Betriebe sind gratis. Vienna Lights, ein Betrieb aus Guntramsdorf, konnte etwa in den Vereinigten Arabischen Emiraten Fuß fassen, Biosäfte Schäfer aus Tattendorf in der Slowakei, Pollmann aus Karlstein in den USA. Die Vereinigten Staaten sind generell einer der Hoffnungsmärkte.

Ziel ist es, in Österreich Arbeitsplätze zu schaffen, die ländlichen Regionen aufzuwerten. "Sie dürfen nicht nur schön sein, sondern sie müssen auch ein guter Boden für Unternehmertum sein", erklärte Mikl-Leitner. Eine Milliarde im Export sichere rund 11.000 Arbeitsplätze im Inland

Digitalisierung

Ein Schwerpunkt ist dabei die Digitalisierung. Estland gilt als Vorreiter. Ein großer Teil der öffentlichen Verwaltung ist digitalisiert. Im e-Estonia Showroom wird internationalen Delegationen das Projekt vorgestellt, auch den Niederösterreichern. "Wir wollen keine Bürokratie mehr haben", erklärte Direktorin Anna Piperal den Besuchern. Eine Digitalisierungsoffensive wurde auch in Niederösterreich gestartet. Ein Beispiel: Die Wirtschafts- und Tourismusförderungen können seit Oktober von der Antragsstellung bis zur Förderauszahlung online abgewickelt werden.www.ecointernational.at

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