"Es wird ein Wein sein, und wir..."

Weinbautag – Experten sehen noch keine Rückschläge in der Branche.

Hat die globale Krise auch die Weinwelt erfasst? Mit welchen Strategien kann man dagegen ankämpfen? Mit diesen Fragen befasste sich eine Diskussionsrunde am 20. Internationalen Weinbautag in Großriedenthal, Bezirk Tulln. Das Resümee war verblüffend.

Gemäß dem Wienerlied "Es wird a Wein sein, und wir wer’n nimmer sein", bekräftigten zumindest die Redner am Podium: "Wir sind guter Dinge, dass wir die Krise gut meistern" (Toni Bodenstein, Wachauer Topwinzer).

Tatsächlich merken die Weinproduzenten in Österreich noch kaum etwas von einem Absatzrückgang. Christian Dworan vom Österreichischen Weinmarketing, erst von einer Osteuropa-Tour zurück, zog ebenfalls eine positive Bilanz: "In Prag, Pressburg und Brünn sind österreichische Weine überall präsent. In Polen haben wir die Exportmenge an Qualitätswein versechsfacht. Und in Russland, wo österreichische Weine eine hohe Wertschätzung haben, ist beim Wein noch keine Krise spürbar. Das bestätigen alle Importeure. Im europäischen Teil Russlands gibt es außerdem noch zehn Millionenstädte mit hervorragender Gastronomie, die man erreichen könnte."

Für den heimischen Markt überlegen Österreichs Weinverantwortliche neue Strategien. Laut Bodenstein müssen selbst Wachauer Winzer, die bisher keine Absatzsorgen plagten, mehr auf Konsumenten zugehen.

Emotionen

Der deutsche Marketingexperte Otto Schätzel betonte, künftig komme dem Weintourismus noch größere Bedeutung zu. Die Weinbranche sei gut beraten, ihre Produkte in Verbindung mit Landschaft und Menschen emotional "aufzuladen". Das Interesse der Konsumenten an der Herkunft der Weine steige.

Bundesweinbau-Präsident Josef Pleil will künftig nicht nur die DAC-Weine, also die regionaltypischen Sorten aus bestimmten Gebieten, forcieren, sondern auch die Vielfalt der heimischen Sortenlandschaft in den Vordergrund stellen.

Kommentare