„Es muss weiter gehen das Ganze“

„Es muss weiter gehen das Ganze“
St. Pölten – Überlebende der Gasexplosion suchen Normalität

„Es geht“, sagt Gertrude Harzhauser. „Man kann nicht klagen, wir sind halbwegs gesund“, ergänzt Ehemann Karl, 72 . „Meine Güte, man darf halt net denken, was wir verloren haben. Es muss weiter gehen das Ganze. Wir haben überlebt.“

Die Harzhausers entkamen der Explosions-Katastrophe am 3. Juni 2010 in St. Pölten durch Zufall. Ein durch Schlechtwetter verschobenes Wochenende bei Freunden in Breitenfurt, rettete das Paar vorm Tod. Als sie mit Pudel „Brenda“ heim kamen, lag das einstöckige Haus, in dem die Rentner gewohnt hatten, in Trümmern. Bloß ein paar Golddukaten, Schmuck aus einem Möbeltresor und das, was sie am Leibe trugen, blieb ihnen. Was am meisten schmerzt: „Alle Erinnerungsstücke, die ganzen Familienfotos, sind für immer vernichtet.“

In einer 80 Wohnung, fünf Gehminuten vom „Ground Zero“ weg, haben die Harzhausers ein neues Daheim gefunden. Er scheint das Geschehene halbwegs verarbeitet zu haben. „Ich hab viel weinen können. Aber die Gerti ist nach wie vor in psychologischer Betreuung. Bei ihr geht das ein bisserl tiefer.“

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