Es ging um die Bohne

Bei der Weltmeisterschaft im Kaffeeverkosten konnte sich ein österreichischer Amateur unter die Besten kosten.

Der erst kürzlich gekürte österreichische Staatsmeister im Kaffeverkosten Mag. Clemens Appl konnte bei der Weltmeisterschaft in Köln als bester "Amateur" unter 35 Vollprofis den 27. Platz belegen. Bei der Weltmeisterschaft der Kaffeeverkoster in Köln schlug sich der Wissenschaftlicher Mitarbeiter der WU Wien wacker. Als Siegerin wurde Valentina Kazachkova aus Russland gekürt. Veranstaltet wurde die WM auch heuer wieder vom SCAE, dem europäischen Spezialitätenkaffeeverband.

Harter Test für die Geschmacksnerven

Beim Wettbewerb selbst geht es nicht - wie z.B. bei Weinverkostungen - um das Erkennen bestimmter Sorten. Vielmehr müssen die Wettbewerber aus jeweils acht Dreier-Sets von Kaffee jenen identifizieren, der von den beiden anderen abweicht. Und das funktioniert so: Für jeden Teilnehmer wird eine Serie von acht Triangular-Sets aufgebaut. Aus den drei Proben, von denen zwei identisch waren galt es dann das "Kuckucksei" zu identifizieren. So wird etwa Kaffee derselben Sorte, jedoch aus unterschiedlichen Anbaugebieten, verkostet - was natürlich entsprechend schwer zu unterscheiden ist. Ein entscheidenender Faktor im Wettbewerb sind aber nicht nur die Geschmacksnerven sondern auch die Zeit. In Summe hatten die Teilnehmer für alle acht Sets nur acht Minuten Zeit."Nachdem im Vorjahr die Geschwindigkeit beim Finaleinzug entscheidend war, bin ich etwas zu rasch an die Verkostung der acht 3er-Sets herangegangen. Die Unterschiede waren diesmal jedoch derartig fein, dass selbst die spätere Erstplatzierte die Obergrenze von acht Minuten fast aufbrauchte" schildert Appel die schwierigen Wettbewerbsbedingungen.

Clemens Appl konnte mit seiner Platzierung bei der Weltmeisterschaft zwar seinen sensationellen Erfolg von Wien mit acht von acht möglichen Punkten nicht wiederholen, jedoch als einziger "Hobby-Kaffeefreund" in die Liga der weltweit 30 besten Kaffeeverkostungsprofis vorstoßen. Dementsprechend stolz Appel auf sein gutes internationales Abschneiden sein, hat er doch damit bewiesen, dass auch passionierte Amateure mit Liebe zum Kaffee durchaus zu den Besten zählen können.

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