Erneut Beutezüge an der March
Die gestochen scharfen Beweisaufnahmen der versteckten Kameras sprechen eine deutliche Sprache. Mit Brechstangen und Bolzenschneidern ausgestattet, fallen slowakische Einbrecher über die Fischerhütten am Marchdamm ein, brechen Türen und Fenster auf und räumen die Hütten leer. Aber auch schon Stadeln und Häuser sollen schon vermehrt Ziele der slowakischen Einbrecher gewesen sein.
An die fünfzig Hütten sollen in den vergangenen Wochen aufgebrochen worden sein. Die Polizei will nur 20 Meldungen haben. Doch der Gipfel der Straftaten geschah erst kürzlich auf dem Angerner Fährschiff. In den Abendstunden wurde der Fährschiffer überfallen und brutal ausgeraubt. 1000 Euro wurden dem Mann abgenommen. „Aber auf slowakischer Seite“, sagt ein Polizist.
„Die Leute sind schon wirklich sauer. Sie haben sich hier schöne Refugien eingerichtet. Und das ist jetzt alles in Gefahr“, sagt der Obmann des Marchegger Fischereivereines Christian Fiala. Geschätzte 500 Fischerhütten gibt es auf österreichischer Seite am Ufer des Grenzflusses. Doch auch schon Orte sollen die teilweise als Banden agierenden Einbrechertrupps aufgesucht haben. Nachdem im vergangenen Jahr die Soldaten abzogen, war es über den Winter eher ruhig. Der Grund dafür war der hohe Pegelstand.
Sinkender Pegel
Seit Mai ist der Pegel der March sinkend. An markanten Stellen beträgt der Wasserstand unter einem Meter. „Da kann man durchwaten“, sagt Fiala. Das wissen auch die slowakischen Einbrecher. Die Fischer wollen sich selbst auf die Lauer legen, was Fiala für bedenklich hält: „Ich befürchte, dass es einmal zu einer gefährlichen Eskalation kommt.“ Brisant ist, dass die Polizei mittlerweile nicht nur Bilder der gesuchten „Stamm-Ganoven“ hat, sondern auch deren Namen und Wohnadressen kennt. Doch die Kooperation mit der slowakischen Exekutive funktioniert überhaupt nicht.
SPÖ und FPÖ wollen das Thema kommende Woche ins Parlament bringen und eine Anfrage an ÖVP-Innenministerin Johanna Mikl-Leitner stellen.
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