"Erbse" droht der Auszug: Pachtvertrag läuft 2014 aus

Kral und Rabl hoffen auf eine Lösung für die „Erbse“. Herzstück dort ist noch immer die alte Schälmaschine
Gebäude mit dem Kulturzentrum könnte von der Gemeinde gekauft und betrieben werden

Konzerte, Kabaretts oder Ausstellungen ohne die "Erbse"? Für viele Kulturfans in Bruckneudorf und dem benachbarten Bruck/Leitha undenkbar. Doch jetzt droht der kultigen Einrichtung in der burgenländischen Gemeinde das Aus. Der Mietvertrag, der mit dem Vorbesitzer der alten Erbsenschälfabrik aus der K&K-Zeit auf zehn Jahre abgeschlossen wurde, läuft mit Ende des Jahres aus. Der neue Eigentümer sei an einem Verkauf interessiert, heißt es von Bruckneudorfs Bürgermeister Gerhard Dreiszker (SPÖ).

"Es wäre so schade, wenn alles den Bach runtergeht", sagt der Grüne Brucker Gemeinderat Roman Kral und Schriftführer des Vereins "PPONt d' art ". Über Jahre sei das 1000 große Kulturzentrum in unzähligen ehrenamtlichen Arbeitsstunden renoviert und bespielbar gemacht worden. Kiloweise musste Taubenkot aus dem 150 Jahre alten Gebäude geschaufelt werden, 150.000 Euro wurden über die Jahre investiert.

Zuletzt konnten immer mehr junge Menschen für eine Tätigkeit im Verein gewonnen werden . "Es gibt in Bruckneudorf aber für junge Menschen sonst keine Möglichkeit sich kreativ zu verwirklichen", seufzt Vorstand Geraldine Rabl. "Es wäre schade, wenn auch ihre Bemühungen verloren gehen."

Derzeit laufen Gespräche zwischen den Gemeinde Bruckneudorf, Bruck und dem neuen Eigentümer, der Firma Reindl, bezüglich Ankauf und Betrieb der alten Fabrik.

"Wir sind Erbsen-Freunde und als Gemeinde interessiert den Grund im Ort zu übernehmen", sagt Dreiszker. "Das Gebäude hat insgesamt 4000 Quadratmeter. Derzeit reden wir auch mit Bruck über eine mögliche Verwertung, die ’Erbse’ ist ja nur ein Teil davon." Ein Konzept sei in Erarbeitung. "Der Großteil des kulturellen Lebens spielt sich in der Erbse ab, aber ein Kauf geht nicht um jeden Preis." Auch sein Brucker Amtskollege Richard Hemmer (SPÖ) betont:"Wenn eine Lösung zustande kommt, werden wir uns beteiligen." Indes hoffen Kral und Rabl mit Jahresende nicht ausziehen zu müssen.

Hier beschwichtigt Eigentümer Friedrich Reindl: Davon sei nie die Rede gewesen. Auch die Firma Reindl sei daran interessiert, dass die Bevölkerung das kulturelle Angebot weiter nutzen kann. Zudem habe man zuletzt 170.000 Euro ins Gebäude investiert.

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