Epos4: Nach KURIER-Bericht wieder mehr Nutzer online

Harald Angel von Epos4
Waidhofen/Thaya - Jugendkultur-Plattform wird vom Netz genommen.

"Unzählige Stunden, die ich mit dir verbrachte, unzählige Menschen, die ich durch dich kennenlernte, unzählige Feste, die ich mit dir feierte, unzählige Erinnerungen, die ich mit dir verbinde." Das schrieb Nutzerin Kathilicious noch Montagabend ins Online-Kondolenzbuch der Waldviertler Jugendkulturplattform Epos4. Die Plattform wird - wie der KURIER berichtete - am 31. Dezember 2011 vom Netz genommen. Die Nutzerzahlen waren zu gering, die Nutzer selbst schon lange inaktiv. Schlicht: Epos4 war für die Verantwortlichen wirtschaftlich nicht mehr tragbar.

Seit der Verkündung dieser Hiobsbotschaft ausgerechnet auf Facebook, sind die Wogen unter den bald ehemaligen Nutzern hochgegangen. Seit Montag haben sich knapp 300 Menschen ins Kondolenzbuch eingetragen. User Gizmo bescheibt Epos4 dort als "seine Jugend in Text und Bild", Userin krn schreibt, "ohne Epos4 wäre mein Real-Life ein anderes".

Nutzerzahlen steigen

Seit Montag sind statt bisher zirka 150, wieder mehr als 2600 User pro Tag online. Doch so sehr die plötzliche Nostalgie Epos4-Gründer Harald Angel freut, ändern wird sich an dem Plan, die Plattform einzustellen, nichts: "Es ist traurig, das zu lesen, aber es bleibt dabei: Epos4 ist nicht mehr wirtschaftlich." Das Feedback sei aber "überwältigend". Dass gerade auf Facebook der Unmut groß ist, findet Angel "paradox". Ein User bringt es wohl auf den Punkt: "Eine Ära endet, die Sucht ist vorüber, das Waldviertel beugt sich Facebook."

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