Elefanten schrubben statt Strandurlaub

Sozialtourismus: Immer mehr Touristen machen sich im Urlaub nützlich – und zahlen dafür auch noch viel Geld.

Strandurlaub, Safari, Trekking? Es geht auch anders. Immer mehr Menschen wollen im Urlaub am liebsten helfen. Die Nachfrage nach sozialen oder ökologischen Urlaubs-Aktivitäten ist derart gestiegen, dass Reiseveranstalter immer neue Betätigungsmöglichkeiten für arbeitswillige Touristen suchen.

Geld gibt es keines – im Gegenteil, die freiwilligen Helfer zahlen nicht wenig, ob sie nun beim Bau eines Kinderheimes in Kapstadt Hand anlegen, Elefanten in Thailand waschen, verschmutzte Strände säubern, verletzte Wale versorgen, in einem Sozialzentrum in Rio arbeiten oder bei der Bepflanzung einer Düne auf Helgoland helfen. Und sie zahlen gerne. „Wir mussten 400 Leuten absagen“, berichtet Klaus Furtmeier, der Tourismusdirektor von Helgoland. Er erhielt 500 Anmeldungen für die Dünen-Aktion, doch nur hundert Helfer wurden benötigt.

Immer mehr Organisationen bieten Arbeitsurlaube an, die dem Naturschutz dienen. Bei „Earthwatch“ können sich Touristen in Namibia dem Schutz der Geparden widmen – samt tatkräftiger Hilfe beim Chippen und Wiederaussetzen der Tiere.

Artenschutz

Engagierte Urlauber können auch mit einem Boot den Amazonas entlangfahren und Delfine, Otter und Affen zählen. Dabei soll auch mit Einheimischen über Jagdgewohnheiten gesprochen werden; die Daten dienen Forschern dann als Grundlage für Schutzmaßnahmen. Um Naturschutz geht es auch beim österreichischen Alpenverein: Dort werden beim „Bergwaldprojekt“ Einsätze zur Erhaltung von Almen angeboten.

Touristen, die nicht auf Urlaubsfeeling verzichten wollen, können auf den Bahamas und auf den Seychellen schnorcheln und tauchen. Nur dem Vergnügen dienen aber auch diese Trips nicht – die Teilnehmer sollen Schäden an den Korallen dokumentieren und beim Wiederaufbau von Riffen helfen.

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