Einsatz auf der Fährte von "Kommissar Rex"

Kuhn mit ihrem Hund June
Mantrailing bei den Rettungshunden NÖ feiert zehnjähriges Bestehen.

Ein 17-Jähriger hatte all seine persönlichen Gegenstände in seinem Zimmer aufgebreitet und war dann spurlos verschwunden. Seine Eltern befürchteten einen Suizid und verständigten verzweifelt die Einsatzkräfte. Ein Rettungshund war es schließlich, der den verschwundenen Jugendlichen aufspürte. Er konnte unversehrt zu seinen Eltern zurückgebracht werden. "Jeder Angehörige hat es verdient, dass wir unser Bestes geben. Deswegen trainieren wir hart", sagt Karin Kuhn, die Geschäftsführerin der Rettungshunde NÖ.

Diese haben sich als erste und einzige in Österreich vor zehn Jahren auf Mantrailing spezialisiert. Dieses Jubiläum wurde am Montag im Trainingszentrum in Sieghartskirchen (Bezirk Tulln) mit Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) begangen: "Mantrailing wurde zu einem unverzichtbaren Teil in unserer Rettungslandschaft. Was die Freiwilligen tagtäglich leisten ist enorm."

Zum Einsatzort rufen

Mantrailer können im Unterschied zu anderen Suchhunden verschiedene menschliche Gerüche voneinander unterscheiden und sich trotz Ablenkungen auf die gesuchte Person konzentrieren. So können sie etwa auch in Innenstädten, ähnlich wie Kommissar Rex aus der gleichnamigen Fernsehserie der 1990er Jahre, eingesetzt werden. "Wachsender Bedarf besteht derzeit bei der Suche nach aus Pflegeheimen abgängigen Personen", erklärt Obmann Anton Erber.

Rund zwei Mal pro Woche sind die 20 Hundeteams im Einsatz. Die Freiwilligen wechseln einander ab. "Drei Tage hat der längste durchgehende Einsatz für eine Person bisher gedauert", sagt Kuhn. "Es wäre wichtig, dass wir zu den Ersten gehören, die zum Einsatzort gerufen werden", ergänzt sie. Je frischer die Fährte ist, desto besser kann der Hund suchen.

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