Einbrecherbande kam 9600 Kilometer aus Bogotá

Die Polizei präsentierte den Ermittlungserfolg
Polizisten aus NÖ feiern zwei Ermittlungserfolge. Kolumbianer hatten es auf asiatische Gastronomen und Geschäftsleute abgesehen.

Den Aufwand muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Gekommen sind sie mit dem Flugzeug aus dem 9600 Kilometer entfernten Bogotá (Kolumbien), um in Niederösterreich und Wien betuchte China-Restaurant-Besitzer und andere asiatische Geschäftsleute auszuspionieren und um ihr Vermögen zu erleichtern. Bei nur acht Coups konnten die Kolumbianer Designertaschen, hochpreisige Uhren, Schmuck, Münzen und Bargeld im Wert von 450.000 Euro erbeuten. Diebstahl-Ermittlern des nö. Landeskriminalamtes (LKA) ist es gelungen, die international agierende Gruppe hochzunehmen.

Nachdem zwei Verdächtige im Oktober 2016 bei einem Ladendiebstahl in Wien erwischt wurden, ergab die Überprüfung, dass die Männer bereits in Spanien, Italien, Belgien und Kolumbien kriminalpolizeilich vorgemerkt waren. Die Staatsanwaltschaft ordnete eine Observation an. Die Kolumbianer wurden von den Ermittlern dabei heimlich beobachtet, wie sie Tatorte an verschiedensten Adressen ausspionierten.

Als vier der Verdächtigen im vergangenen Winter in Schwechat ausreisen wollten, wurden sie festgenommen. Bei sich hatte die Truppe Silberbarren mit chinesischen Schriftzeichen und anderes Diebsgut. "Sie hatten es bewusst auf Asiaten abgesehen. Eventuell weil man wusste, dass sie Bargeld und Schmuck gerne zu Hause aufbewahren", erklärt Chefinspektor Gerhard Walli.

Das Überwachungsvideo an einem der Tatorte zeigt, wie die Täter in 23 Minuten das Haus ausräumten und einen Tresor mit einem Leintuch abtransportierten. Die Vier warten nun in der Justizanstalt Wiener Neustadt auf ihren Prozess, gegen einen flüchtigen Komplizen wurde ein EU-Haftbefehl ausgeschrieben. Die Bande soll seit 2001 in halb Europa aktiv gewesen sein.

Katalysatoren

Bei einer Pressekonferenz am Donnerstag präsentierten LKA-Chef Omar Haijawi-Pirchner und Landespolizeidirektor Franz Popp einen weiteren großen Fahndungserfolg. Seit Sommer 2016 hatte eine achtköpfige bulgarische Tätergruppe insgesamt 45 Einbruchsdiebstähle in Firmen von Tirol bis ins Burgenland verübt.

Dabei hatten es die Kriminellen vor allem auch hochwertige Radsätze mit teuren Alufelgen, Katalysatoren und Autobatterien abgesehen. Dabei wurden teure Fahrzeugen in Autohäusern oder Werkstätten dilettantisch aufgebockt und die Reifensätze abmontiert. Die Gesamtschadenssumme beträgt 220.000 Euro, das Diebsgut im Wert von 143.000 Euro wurde an Händler in Bulgarien verkauft. Vier Täter wurden dieser Tage zu sechs bis zwölf Jahren verurteilt, nach vier Komplizen wird gesucht.

Einbrecherbande kam 9600 Kilometer aus Bogotá
Der Werk der bulgarischen Täter

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