Ehepaar brutal beraubt: 13 Jahre Haft für Rumänen

Ehepaar brutal beraubt: 13 Jahre Haft für Rumänen
Der Mann hatte im Juni gemeinsam mit Mittätern ein betagtes Ehepaar in dessen Haus überfallen.

Wegen schweren Raubes ist ein 40-jähriger Rumäne am Dienstag am Landesgericht Korneuburg nach kurzer Verhandlung rechtskräftig zu 13 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt worden. Er war in einer Juninacht mit zwei unbekannten Mittätern bewaffnet in das Einfamilienhaus eines betagten Ehepaares im Bezirk Gänserndorf eingedrungen und hatte Bargeld und Schmuck im Wert von 15.000 Euro erbeutet.

Als mildernd wertete Richter Manfred Hohenecker einzig das Geständnis des Mannes, wenngleich dieser seine Tat heruntergespielt habe. Alles andere sei - bei einem Strafrahmen von fünf bis 15 Jahre - erschwerend: Der Rumäne habe 1994 eine kriminelle Karriere gestartet und sei als "Kriminaltourist" durch Europa gezogen. Zudem habe er die Hilf- und Wehrlosigkeit des Opfers - einer 86-jährigen Dame, die er mit einem Küchenbeil bedroht hatte und ihr im Bett die Decke über den Kopf gezogen hatte - ausgenutzt.

Wie die Staatsanwältin ausgeführt hatte, wurde der mehrfach wegen Diebstahls und auch Raubes in Rumänien und Frankreich vorbestrafte Mann anhand von DNA-Spuren überführt. Er wurde im Ausland festgenommen, nach Österreich ausgeliefert und ist seit 21. September in Österreich inhaftiert.

Angeklagter deckte Komplizen

Der Angeklagte bekannte sich via Dolmetscherin schuldig, wollte aber nach Angaben der Verteidigung keine Waffe in der Hand gehabt haben. Er selbst bestritt, das Anwesen zuvor ausgekundschaftet zu haben.

Der vorsitzende Richter des Schöffensenats warf dem 40-Jährigen vor, die Tat in all seinen bisherigen Aussagen abzuschwächen und auch die Identität seiner Komplizen zu verschweigen. Das Trio sei mit dunklen Kapuzenshirts und vors Gesicht gebundenen Tüchern getarnt gewesen. Im Haus griff sich einer ein Jagdmesser, wohl um allfälligen Widerstand der Bewohner abzuwehren oder zu brechen, meinte Hohenecker.

Der 40-Jährige habe einen Holzstock in der Hand gehabt. "Warum dringen Sie nächtens in ein Haus ein, wo Sie annehmen können, dass jemand zuhause ist? Das war Ihnen einfach egal, oder?", redete er dem Angeklagten ins Gewissen.

In einem Nachtkästchen im Schlafzimmer fanden sich 10.000 Euro - der 40-Jährige wollte für seine Beteiligung nur 500 Euro bekommen haben. "Wer soll das glauben?", stellte der Richter in den Raum. Den Goldschmuck nahmen die drei mit, den Silberschmuck ließen sie zurück - "also echte Profis", so Hohenecker.

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