Dritter Unfall mit gesunkenem Schotterschiff

Dritter Unfall mit gesunkenem Schotterschiff
Donau - Ein Schubverband lief auf den Frachter auf, WWF warnt vor Schäden

Ein im Mai bei Regelsbrunn (Bez. Bruck/Leitha) gesunkener Frachter sorgt für Einschränkungen in der Schifffahrt. Nach Angaben des WWF hat sich bereits die dritte schwere Havarie ereignet. In der Nacht auf Montag lief ein Schubverband auf den gesunkenen Frachter auf. Brisant: Die Stelle liegt inmitten des Nationalparks Donau-Auen. Alle bisher unternommenen Bergeversuche scheiterten.

Für WWF-Naturschutzexperte Gerhard Egger ist es nur eine Frage der Zeit, bis erneut ein Frachter auf das gesunkene Schiff aufläuft. "Nur 20 Prozent der Schiffe dürften mit einem aktuellen Ortungssystem und Echtzeitkarten ausgerüstet sein. Bei schlechter Sicht kommt es leicht zu gefährlichen Situationen. Das ist, als wenn man Lkw ohne Licht auf der Straße fahren lassen würde", kritisiert er. Und er appelliert an die Politik: "Das Verkehrsministerium muss die Frächter zum Einsatz moderner Infosysteme verpflichten, bevor es zu einer Katastrophe mit gefährlichen Gütern mitten im Nationalpark kommt. Die Unternehmen sind nicht bereit, 2000 Euro in ein Navigationsgerät zu investieren, fahren lieber blind und riskieren Umweltschäden."

Reinhard Vorderwinkler von der Obersten Schifffahrtsbehörde beruhigt. "Es ist nichts ausgelaufen, es gibt keine Verletzten und es besteht auch keine Gefahr für die Umwelt", erklärt er zum jüngsten Vorfall. Der aufgelaufene Schubverband soll "in Kürze" befreit werden, für das gesunkene Schiff ist ein erneuter Bergungsversuch im Jänner geplant. Bis dahin wird der Verkehr auf eine Ersatzfahrrinne abseits des Wracks umgeleitet.

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