Dreifache Mutter überfiel aus Verzweiflung Bank

Vermummt mit Haube, Schal und Brille: Edita R. beim Überfall.
Die Frau wurde nach kurzer Flucht in Niederösterreich geschnappt.

Ihre Ehe war gescheitert, Job war keiner in Sicht und die Raten für Wohnung und Handyrechnung konnten nicht mehr bezahlt werden. In dieser verzweifelten Lage ließ sich die Mutter von drei kleinen Kindern am Donnerstag im Bezirk Gänserndorf (NÖ) zu einem Banküberfall hinreißen. Edita R. ging bei dem Coup alles andere als zimperlich vor und attackierte zwei Bankangestellte mit einem Pfefferspray. Die Räuberin wurde nach kurzer Flucht geschnappt.

Die 38-Jährige aus Gänserndorf war in den vergangenen Wochen in den finanziellen Ruin geschlittert. "Sie hat sich deswegen entschieden, eine Bank zu überfallen und ist am Donnerstag in der Umgebung herumgefahren, um einen geeigneten Ort für den Überfall zu finden", schildert Chefinspektor Josef Deutsch von der Raubgruppe des nö. Landeskriminalamtes (LKA). Zunächst trieb sich die Verdächtige am Nachmittag vor der Raiffeisenbank in Prottes herum, bevor sie ein paar Kilometer weiter nach Weikendorf fuhr und dort die Raika ins Visier nahm. Sie betrat mit Haube, Sonnenbrille und großem Schal das Institut und stammelte etwas von einem Kredit, bevor sie schließlich eine Waffe zog.

Der Bankstellenleiter Johann T. (26) sowie die Angestellte Daniela H. (32) taten, was die Täterin von ihnen verlangte. Sie packten Geldscheine und Münzrollen in ein Plastiksackerl und gaben es der Frau. "Sie schrie, dass ihr niemand folgen sollte und begann plötzlich mit einem Pfefferspray herumzusprühen", so Deutsch. Dagmar H. bekam so viel von dem Reizgas ab, dass sie später sogar im Krankenhaus behandelt werden musste. Nachdem der Bankstellenleiter noch den Alarmknopf drücken konnte, war die Polizei rasch zur Stelle. Der Wagen der Räuberin wurde nach kurzer Verfolgungsjagd gestoppt. Im Auto fanden sich die Beute und die Tatwaffe – eine Softgun.

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