Dramatische Wende im Fall Wastl

Dramatische Wende im Fall Wastl
Fast elf Jahre nach dem Verschwinden von Heidrun Wastl gibt es konkrete Hinweise auf den Verbleib der Frau.

Knapp elf Jahre lang gab es von der unter mysteriösen Umständen verschwundenen Heidrun Wastl keine Spur. Bis gestern. Der Aufsehen erregende Kriminalfall hat am Dienstag eine dramatische Wende genommen. Wie der KURIER in Erfahrung brachte, wird aufgrund detaillierter Hinweise nun in einem Wald nach der am 28. September 2001 verschwundenen Mutter aus Wiener Neustadt gesucht.

Das „Cold Case"-Management des Bundeskriminalamtes ( BK) hat unter der Leitung von Chefinspektor Kurt Linzer (er ist auch im Fall Julia Kührer federführend, Anm.) eine groß angelegte Suchaktion gestartet. Intensive Ermittlungen haben zu einer so heißen Spur geführt, dass der Fall nun vor seiner endgültigen Klärung stehen dürfte.

Das Verschwinden der damals 38-jährigen Ehefrau und Mutter eines sechsjährigen Buben hat jahrelang die Öffentlichkeit bewegt. Heidrun Wastl war an besagtem September-Tag nicht mehr in der Volksschule im burgenländischen Neudörfl aufgetaucht, um ihren Sohn abzuholen. Seit damals ist die Kindergartenhelferin wie vom Erdboden verschluckt.

Ging die Polizei anfangs davon aus, dass sie durchgebrannt war, zeichnete sich bald ab, dass es sich um ein Gewaltverbrechen handeln dürfte. Kurz nach dem Verschwinden der gebürtigen Burgenländerin tauchte ein Abschiedsbrief auf, der sich jedoch als Fälschung erwies. Ein unter Verdacht stehender Handwerker hatte den Brief verfasst. Er wollte eine falsche Fährte legen, um von sich abzulenken, weil er mit der Frau am Tag ihres Verschwindens Kontakt hatte. Von da an tappte die Polizei wieder im Dunkeln.

Aufgerollt

Nachdem Angehörige im Vorjahr im KURIER-Interview Ermittlungspannen kritisierten, rollten die Cold Case-Ermittler den Fall neu auf. Anscheinend ist dieses Bemühen nun von Erfolg gekrönt. Die Kriminalisten gehen davon aus, dass Heidrun Wastl nicht mehr am Leben ist.

Unter der Federführung des BK wurde am Dienstag im Bezirk Wiener Neustadt eine Suchaktion nach ihren sterblichen Überresten gestartet. Ein Großaufgebot der Polizei durchkämmt mit Leichenspürhunden gezielt ein Waldgebiet in der Buckligen Welt. Heute wird die Suche fortgesetzt.

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