Donau-Auen: Grünes Licht für Pilotprojekt

Donau-Auen: Grünes Licht für Pilotprojekt
Naturversuch mit strengen Auflagen genehmigt

Der viel diskutierte Naturversuch Bad Deutsch-Altenburg zur Stabilisierung der Donausohle kann nun starten. Das Land Niederösterreich, welches das Vorhaben im Frühjahr gestoppt und eine Überarbeitung gefordert hatte, stellte dem Pilotprojekt am Donnerstag "mit verschärften Auflagen" eine Genehmigung aus, teilte Landesrat Stephan Pernkopf (ÖVP) mit. Der Nationalpark Donau-Auen und der WWF begrüßten die Entscheidung, harsche Kritik kam vom Umweltdachverband.

Erst vergangene Woche hatte es geheißen, dass der NÖ-Umweltanwalt Harald Rossmann eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) beantragt habe. Dies ist durch die Projektüberarbeitung für ihn nun offenbar hinfällig: "Die Umweltbehörden und der niederösterreichische Umweltanwalt haben aufgrund der von den Experten geforderten und von Projektwerber via donau nun auch zugesagten ökologischen Verbesserungen, die durch strenge Auflagen in den Bescheiden festgeschrieben wurden, ihre Zustimmung zu dem Projekt gegeben", so Pernkopf. Der Schwerpunkt liege in der Ökologisierung der Donau-Auen, wodurch eine Austrocknung der Au verhindert werden solle, erklärte er. Aus Behördensicht ist eine UVP nicht nötig, was auch Experten von außerhalb bestätigt hätten.

Zu den verschärften Auflagen zählen der Stopp des flussbaulichen Gesamtprojekts bis Erkenntnisse aus dem Versuch vorliegen, die Reduktion auf die unbedingt nötige Wassertiefe und ein Beirat durch Wissenschaft und Nationalpark. Dessen Direktor Carl Manzano "zeigt sich erfreut". Gleichzeitig betont er, dass die Eingriffe "so gering wie möglich erfolgen".

Herbe Kritik

Enttäuscht zeigt sich der Umweltdachverband. Dessen Präsident Gerhard Heilingbrunner betont, dass die Behörden geltendes Recht missachten, man überlegt eine Klage bei der EU. "Das letzte Wort ist in dieser Sache noch nicht gesprochen."

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