Disco-Chef auf Autobahn überfallen

Disco-Chef auf Autobahn überfallen
Ein Bosnier stoppte den Geschäftsführer eines Wiener Szene-Clubs auf der A 1. Mit vorgehaltener Waffe ging es zum Lokal.

Solche Szenen kennt man sonst nur aus dem Film: Ein 24-jähriger Bosnier hat auf der Westautobahn bei Pressbaum (NÖ) den Wagen des Geschäftsführers der Wiener Szene-Disco "Empire" gekapert. Mit angehaltener Waffe zwang der Täter sein Opfer zur Disco zu fahren und ihm den Tresor zu öffnen. Zuvor dürfte er den Disco-Chef über längere Zeit beobachtet haben.

Der brutale Raub ereignete sich am 20. Februar gegen 11.30 Uhr am helllichten Tag. Der 26-jährige Alex J. war, wie so oft, mit dem Auto von Wien nach Linz unterwegs, um dort den Besitzer des Empire für eine Besprechung zu treffen. So weit kam er jedoch nicht. Der Bosnier, Mario Miskic, war J. gefolgt. Bei Pressbaum bemerkte Alex J. ein Fahrzeug hinter sich, das ihn mit der Lichthupe anblinkte.

Als beide Autos stehen blieben, blickte der 26-Jährige plötzlich in den Lauf einer Pistole. Der Bosnier stieg ein und forderte die Tageslosung. Als der Geschäftsführer ihm erklärte, dass er kein Geld dabei habe, begann er ihn einzuschüchtern. "Er wusste genau wer seine Lebensgefährtin ist und nannte auch Einzelheiten. Deswegen hat es das Opfer mit der Angst zu tun gekriegt", schildert der Chefinspektor der Raubgruppe des nö. Landeskriminalamtes (LKA), Josef Deutsch. Außerdem schwafelte der Räuber ständig etwas von offenen Schutzgeldzahlungen in der Höhe von 160.000 Euro.

Tresor

Disco-Chef auf Autobahn überfallen

Miskic zwang den eingeschüchterten 26-Jährigen zurück zur Disco in die Wiener City zu fahren, um das Geld dort aus dem Tresor zu holen. Für den Fall, dass er auf "Dummheiten" komme, drohte er, der Freundin des Opfers einen Besuch abzustatten. Der Bosnier fuhr bis nach Favoriten mit dem eigenen Auto hinterher. Dort ließ er den Wagen stehen und stieg bei Alex J. ins Auto ein. In der Disco angekommen öffnete der Geschäftsführer schließlich den Tresor und gab dem Täter das Geld – ein paar Tausend Euro. Der 24-Jährige flüchtete, konnte jedoch von den Ermittlern ausgeforscht und in einer Wohnung in Wien-Hernals festgenommen werden. Miskic ist kein Unbekannter, er saß bereits wegen eines Banküberfalles in Haft. Der Staatsanwalt vermutet, dass er auch Mitglied einer kriminellen Organisation sein könnte. (Hinweise: 059133/30/3333)
Empire-Besitzer Joachim Natschläger ist über den Vorfall entsetzt. Die Aussagen betreffend des Schutzgeldes sind für ihn eine "erfundene Geschichte".

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