"Die Sache fängt zu leben an"

"Die Sache fängt zu leben an"
Ernstbrunn - Vereinsbus bringt Ältere zum Arzt oder Einkauf

Das "Ernsti-Mobil" hat voll eingeschlagen. Erst seit Anfang November im Betrieb, wurden schon Dutzende Fahrgäste quasi auf Zuruf von den Katastralgemeinden nach Ernstbrunn und wieder zurück gebracht.

Mit dem neuen Kleinbus wollte Vizebürgermeister Horst Gangl eine große Lücke in der Mobilität in der Großgemeinde schließen. Denn schließlich ist Ernstbrunn mit seinen 13 Katastralgemeinden nicht nur flächenmäßig die größte Gemeinde im Bezirk Korneuburg sondern es gibt kaum lückenlose Fahrpläne im öffentlichen Bus- oder Schienenverkehr. Der Umsetzung des vereinsmäßig organisierten fahrbaren Untersatzes ging ein halbes Jahr Planung voraus. Hauptaugenmerk liegt auf der Gruppe 65+, die jetzt oder in Zukunft ein Mobilitäts-Defizit haben. "Wir haben intensiv über der Idee gebrütet", sagt Gangl. Schließlich wollte man mit dem Gewerbegesetz nicht in Konflikt kommen.

Vorverkauf läuft

Befördert werden deshalb nur Vereinsmitglieder. Und offenbar zahlt es sich für die Bürger aus, dem Verein beizutreten. "Wir haben schon 167 Mitglieder", sagt Gangl. Vom Ticket-Verkauf können Post und Bahn nur träumen. 2000 Einzelfahrten (a 2,50 Euro) in Form von Gutscheinen wurden schon abgesetzt. Hauptsächlich wollen die Passagiere zum Arzt, zur Apotheke, zum Einkauf, zum Friedhof und wieder retour.

Als Fahrer hat Gangl viele Freiwillige gefunden. So wie Martina Lahner aus Klement. "Wenn das Telefon läutet, lasse ich alles liegen und stehen", sagt die Hausfrau und setzt sich hinters Lenkrad um die Oma aus Lachsfeld in die Apotheke zu bringen.

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