Die Haute Cuisine ist weiblich

Spitzenköchinnen und ihre besten Rezepte – Zum Nachkochen: Makrelensalat, Geflügel mit Knoblauchgelee und ein fruchtiger Nachtisch.

Die Zeiten, als ausschließlich Männer in den großen Küchen der Welt ihren kulinarischen Erfolg zelebrierten sidn vorbei. Die Spitzengastronomie ist längst keine Männerdomäne mehr. Aushängeschilder des guten Geschmacks wie etwa Johanna Maier stehen für eine Generation an jungen Köchinnen, die ihre Passion, ihre Kreativität und ihren ganz persönlichen Zugang zum Kochen zu etwas Besonderem gemachte haben.

Insgesamt 33 Spitzenköchinnen und eine begnadete Konditorin sind die "Hauptdarstellerinnen" in Gilles Pudlowskis Buch. Der französische Food-Journalist findet einen durchaus persönlichen Zugang zu den weiblichen Kochstars Europas. Sie alle zeichnen sich durch eine besondere Persönlichkeit, einen außergewöhnlichen Sinn für Kreativität eine "kulinarische Individualität" aus, doch sie haben auch Gemeinsamkeiten. Handwerkliches Können, Leidenschaft und nicht zuletzt einen starken Bezug zur jeweiligen Region, zu ihrer Herkunft sind ihnen gemein. Renommierte Sterneköchinnen sind im Buch genauso zu finden wie Newcomerinnen – es spannt sich ein Bogen der femininen Kochkunst. Die im Buch präsentierten Rezepte sind die Lieblingsrezepte der Köchinnen. Aber nicht extrem komplizierte sondern einfache, leicht nachkochbare aber gleichzeitig raffinierte Gerichte werden empfohlen.

Drei Spitzenköchinnen und ihre Rezeptempfehlungen

Angela Hartnett (London) lässt sich von der mediterranen Küche des Südens inspirieren und revolutionierte die englische Kochtradition. Beeinflusst durch Gordon Ramsay, dem Spitzenkoch Englands, der sie zur Küchenchefin des renommierten Restaurants Connaught machte erkochte sie sich bald 1 Michelin-Stern. Sie sorgt für den kulinarischen Auftakt mit: Makrelensalat mit Gemüse "à la grecque".

Reine Sammut (Lourmarin, Provence) beherrscht alle Tricks und Kniffe der gehobenen Kochkunst. Sie gilt als die "Königin der provenzalischen Sonnenküche", und das, obwohl sie selbst nicht aus der Provence kommt. Sie serviert frittierte Flügelstücke mit Knoblauchgelee.

Flora Mikula (Paris) liebt es in klaren Linien zu kochen. Das, was bei der Spitzenköchin in ihrem Restaurant am Pariser Champs Elysées auf denTisch kommt wird als "liebevoll, verführerisch und handwerklich perfekt" beschrieben. Das Dessert bestätigt diese Assoziationen: In Honig geschmorte Pfirsiche mit einer roten Granita.

Gilles Pudlowski
Spitzenköchinnen und ihre besten Rezepte
Mit Fotos von Maurice Rougemont
Aus dem Französischen von Ingrid Ickler
Flammarion
184 Seiten, 20,60 €

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