„Betreutes Wohnen“ eint Opposition

In Österreich leben derzeit etwa 1.400 Einwohner, die bereits ihren 100. Geburtstag gefeiert haben. Tendenz steigend.
FPÖ, SPÖ, ÖVP und Grüne fühlen sich durch Projekt überrumpelt. Der Bürgermeister kontert.

Die Diskussion um den angedachten Bau einer Anlage für Betreutes Wohnen in der Franz-Prendinger-Straße hat in Bad Vöslau zum Zusammenschluss von FPÖ, SPÖ, ÖVP und Grünen gesorgt. Zuletzt ließen sie eine Gemeinderatssitzung durch ihren gemeinsamen Auszug platzen. Tenor: Man fühle sich überrumpelt, die Lage eigne sich nicht für eine Senioren-gerechte Einrichtung. „Ein fundiertes Konzept fehlt“, meint etwa Eva Mückstein von den Grünen. „Der Standort ist für ältere Menschen zu Fuß nur schwer erreichbar“, sagt Elisabeth Schirk (SPÖ). „Wir müssen uns in den Ausschüssen mit dem Thema seriös befassen, um für die Bürger ein respektables Ergebnis zu erzielen“, appelliert Franz Sommer (FPÖ). „Wir halten es für ein äußerst bedenkliches Zeichen, wenn Bürgermeister Christoph Prinz in einer so wichtigen Angelegenheit nicht bereit ist, Vorschläge der Opposition in ein Konzept aufzunehmen“, sagt Klaus Zlabinger (ÖVP).

Populismus

Christoph Prinz (Liste Flammer) kontert: „Ich habe kein Verständnis, der Auszug war eine rein populistisch motivierte Aktion“, so der Bürgermeister. „Zivilingenieur Herbert Liske hat mehrere Grundstücke auf ihre Eignung geprüft. Die Franz-Prendinger-Straße erreichte dabei die beste Bewertung und das wurde in den Ausschüssen mit allen Parteien besprochen“, ergänzt Prinz.

Am Donnerstag folgt der nächste Anlauf im Gemeinderat, um die Weichen für die rund 40 Wohneinheiten zu stellen. Diesmal reicht die Anwesenheit von 50 Prozent und einem Mandatar für eine gültige Abstimmung – die Liste Flammer kann dies durch ihre Mandatsstärke im Alleingang beschließen. Und dann? „Bis Ende 2013 wollen wir die Eckpunkte des Projekts unter Dach und Fach haben“, erklärt Prinz.

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