Burger für Berger

Michael Souschek und wirt Rami Abu Zahra
Star aus Musical "Hair" in der Grill.Bar, wo unkonventionelle Kochpiraten hinter dem Herd stehen.

"Ein Burger bei uns ist eine vollwertige Mahlzeit und kein Fast Food."

Ähnlich wie Gastwirt Rami Abu Zahra seine Burger in der "Grill.Bar" lobt, könnte auch Gast und Musicalstar Michael Souschek den laufenden Amstettener Musical-Hit "Hair" bewerben. 50 Jahre nach der Uraufführung wird die international besetzte Inszenierung um Liebe, Freiheit und Anti-Kriegshatz nicht als beliebiges Remake, sondern als viel gelobte Eigeninterpretation serviert. Acht Zusatzvorstellungen und die 22. Rekordshow am kommenden Sonntag (18 Uhr) beweisen das.

Tanz im Highspeed, dazu präziser Gesang der berühmten Hair-Hits und gleich wieder kontrolliertes Sprechtheater fordern Souschek in der Hauptrolle des emotionalen und wilden Revoluzzers "Berger" in jeder Show bis zum Limit. Bis zu sechs Auftritte pro Woche kosten auch dem in Argentinien geborgenen und am Wiener Konservatorium ausgebildeten Bühnenprofi Substanz. "Ich nehme jedes Mal etwas Gewicht ab, da muss man schauen, dass der Speicher wieder aufgefüllt wird", erzählt er.

Während der Probenzeit unweit der Grill.Bar beim Bahnhof einquartiert, passte Souschek und etlichen Ensemblemitglieder die nahe Schmankerl-Insel mit dem netten Gastgarten unter alten Kastanien gut. "Aber vor einer Vorstellung hier den Burger zu verdrücken, wäre wohl etwas übertrieben", entscheidet sich "Berger" beim Termin mit dem KURIER für das leichte Rindercarpaccio mit Pesto, Parmesan, Walnüssen und Knoblauchbrot. Wenngleich ihm die Kollegenschaft um Marjan Shaki, Chayenne Lont oder Oliver Arno allabendlich im Stück mit einer Persiflage auf seinen Namen "Berger" Gusto auf Fleisch im Weckerl machen. "Pitzburger, Chilli-Burger, F...ing-Burger..." schmettert da die Hippie-Truppe ins Geschehen.

Fans

Dass Amstetten jetzt ein Mekka der Musical-Fans ist, merkt auch Grill.Bar-Chef Abu Zahra. Genau diese Klientel genießt vor der Abendshow in der Pölz-Halle Leckeres aus seiner "etwas anderen" Grillbar-Karte. Die 14 aktuellen Burger in raffinierten Variationen, etwa mit Chili-Limetten Mayo, Grüntee, Whiskey-Senf-Zwiebel, Mangosalsa oder getrockneten Tomaten gewürzt, sind nur ein Bruchteil des Angebots. Mexikanisch marinierte Sparerips mit Nachos, Steak-Variationen, die Vielfalt an Hühnerfleischspeisen oder variantenreich garnierte Ofenkartoffel, belegen Kreativität hinter dem Herd.

Das Piraten-Logo der vor zwei Jahren im historischen Hotel-Hofmann-Center eingerichteten Grill.Bar symbolisiert die Idee der vierköpfigen Kochcrew. Den Piratenkopf mit der Kochmütze und dem Messer zwischen den Zähnen erklärt Abu Zahra so: "Wir arbeiten Einflüsse aus aller Welt ein. Da kennen wir keine Grenzen."

Burger-Wechsel

Zwei Mal im Jahr werden die Burger-Kreationen ausgetauscht. Zwischen ausgefallenen täglichen Menüs, etwa aus indischen Kochbüchern und raffinierten Salatbuffets werden unter den Mittagsgästen immer freitags Burger-Ideen getestet. Was besonders schmeckt landet beim nächsten Relaunch fix auf der Karte.

Schweift der Blick auch in die Ferne, so legt der Chef Wert auf Regionalprodukte. Das Bio-Rindfleisch kommt aus dem nahen Ybbstal, die Burger-Laibchen aus einer Amstettener Backstube.

Ständig Neues bleibt aber im Fokus des Wirts Abu Zahra und des Stars Souschek: Letzteren zieht es im kommenden Herbst nach Innsbruck zur "Westside Story", in der Grill.Bar steht die neue Burger-Karte an.

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