Brandneues Outfit für alte Schule

Neubau Schulzentrum Bruck/Leitha, Renovierung Neue Mittelschule, Erweiterung Polytechnikum, Schulstadtrat Gerhard Weil
Im September startet der Unterricht im modernen Gebäude. Gemeinde zieht in Container.

Es ist einiges in Bewegung in Bruck/Leitha. Und zwar nicht nur im übertragenen, sondern im wörtlichen Sinn.

Mit Beginn des neuen Schuljahres ziehen die Schüler der Neuen Mittelschule sowie jene der Polytechnischen Schule in ein neues Schulzentrum. Damit ist auch die Verwendung der beengten Container für rund 140 Schüler Geschichte. In diese wird dann die Gemeinde einziehen.

„Wir sind sehr glücklich, dass da alle Gemeinden gemeinsam mitgearbeitet haben“, zeigt sich Schulstadtrat Gerhard Weil (SP) bei der Besichtigung der letzten Arbeiten zufrieden. Zehn Millionen Euro hat der Um- und Ausbau des Gebäudes, in dem früher die Hauptschule untergebracht war, gekostet. Finanziert wurde es solidarisch von den jeweiligen Schulverbänden. Ab Herbst werden knapp 200 Mittelschüler und 100 Schüler des Polytechnikums im neuen Gebäude lernen. Im Zuge der Sanierung sowie des Ausbaus wurde ein ganzes Stockwerk auf das Gebäude draufgesetzt, zudem wurden in beiden Schulen Aufzüge für einen barrierefreien Zugang eingebaut.

Moderne Technik

Besonders profitieren jene Jugendlichen, die die Polytechnische Schule besuchen. „Die waren ja 38 Jahre in einem Provisorium untergebracht“, erklärt Weil. Gemeint ist das ehemalige Bürgerspital, der Standort war in der Vergangenheit bereits umstritten.

Stolz ist man in der Gemeinde auf die Nachmittagsbetreuung für maximal 120 Schüler. Überhaupt sei die Schule nach dem neuesten Stand der Technik ausgestattet, sagt Weil. So gibt es für die Schüler des Polytechnikums endlich sämtliche Labore und Werkstätten am Standort, die neue Mittelschule kann sich über einen Medien- und EDV-Raum sowie eine Bibliothek freuen. Detail am Rande: Auch jeder Lehrer erhält seinen eigenen Computer-Platz.

Nachdem also die Mittelschüler aus den Containern ausgezogen sind, zieht die Gemeinde mit Jahresende ein. Dann wird nämlich nach zehnjähriger Vorlaufzeit und Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt das Rathaus um 7,5 Millionen Euro saniert. Das historische Gebäude am Hauptplatz würde nämlich bereits bauliche und statische Mängel aufweisen, erklärt Bürgermeister Richard Hemmer (SP).

Das neue Rathaus wird eine große Bürgerservicestelle erhalten und zudem barrierefrei sein. Der hintere Teil des Gebäudes wird neu vermietet. Kanzleien und Arztpraxen sollen die Innenstadt beleben.

Erst im März ist der Zubau des BG/BRG Schwechats eröffnet worden, schon ist die Schule nach Ansicht der Grünen zu klein.

Für 40 Klassen ausgelegt, gehen die Grünen davon aus, dass es im neuen Schuljahr bis zu 44 Klassen geben wird. Auch hätten Schüler abgewiesen werden müssen. Generell fehle eine Berufsbildene Höhere Schule (BHS), sagt Grün-Gemeinderat Paul Haschka. Er fordert, dass eine AHS und eine BHS im Raum Schwechat gebaut werden und hat gemeinsam mit ÖVP und FPÖ einen Antrag im Gemeinderat eingebracht. Die Stadt könne zudem Räume für weitere Klassen vermieten.

Beim Landesschulrat ist man entspannt. Ab September werde es weiterhin nur 41 Klassen geben, sagt Landesschulinspektor Rainer Ristl. Ein neues Konzept soll zudem für eine bessere Verteilung der Schüler in der Region zwischen Schwechat und der AHS in Bruck/Leitha sorgen. Im Rahmen des 2018 festzulegenden neuen Schulentwicklungsprogramms könne man über Erweiterungen nachdenken.

Stadtchef Hannes Fazekas: „Ich freue mich, darüber zu diskutieren, da es einerseits ein bundespolitisches Thema ist und die Diskussion zeigen wird, dass die ÖVP mit ihren bildungspolitischen Ansätzen und die VP-nahe Gewerkschaft mit ihrer starren Haltung diese Probleme verursacht haben.“

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