Bombenalarm am Flughafen: Sprengstoff war Attrappe

Die Attrappen wurden bei der Röntgenkontrolle entdeckt
Bei Röntgenkontrolle der Luftpost wurden verdächtige Pakete aus dem Verkehr gezogen.

Mehrere Pakete voller Handgranaten, Sprengstoff- und Bomben-Utensilien haben in der Nacht auf Donnerstag Terroralarm am Flughafen Wien-Schwechat ausgelöst. Spezialisten der Airport-Security VIAS haben die verdächtigen Postsendungen bei einer routinemäßigen Kontrolle am Durchleuchtungsgerät entdeckt und sofort Alarm geschlagen. Sprengstoffexperten der Polizei und Bombenspürhunde kamen zum Einsatz.

Die Gegenstände entpuppten sich schließlich als täuschend echte Attrappen von Bomben samt Zünder, Sprengstoff und allem was dazu gehört. Da der Verdacht nahe lag, dass die Schaustücke verschickt wurden, um die Genauigkeit der Sicherheitskontrollen am Flughafen auszuspionieren, wurde der Sendung genau auf den Grund gegangen.

"Der Fall zeigt, wie gut die Kontrollen auch im Frachtbereich funktionieren. Keine einzige Sendung gelangt unkontrolliert an Bord einer Passagier- oder Cargo-Maschine", sagt Flughafen-Sprecher Peter Kleemann.

Spürnasen

Die VIAS führt im Auftrag des Flughafens die Sicherheitskontrollen in Schwechat durch. Ähnlich wie im Passagierbereich muss dabei auch jedes einzelne Frachtgut durch die Röntgenkontrolle. Unter dem Titel "Explosive Force" setzt das Unternehmen dabei auch Sprengstoff-Spürhunde ein.

"Mittwochabend sind die fünf verdächtigen Pakete bei der Kontrolle aufgeflogen. Aufgrund der Optik mussten wir davon ausgehen, dass es echte Sprengmittel sind", heißt es bei der Polizei. Dementsprechend groß war die Aufregung und der folgende Einsatz. Die Frachtmaschine, mit der die Sendung in Richtung USA gehen hätte sollen, musste aus Sicherheitsgründen vorerst am Boden bleiben.

Sprengstoffkundige Organe der Polizei untersuchten die Pakete und gaben nach genauerer Prüfung Entwarnung – zumindest was die Explosionsgefahr betrifft: "Es sah alles aus wie echt, handelte sich aber um Dummies. Dennoch musste man der merkwürdigen Sendung auf den Grund gehen", sagt ein Ermittler.

Für eine Waffenmesse

Letztlich entpuppte sich die brisante Sendung als harmlos: Als Absender der Pakete wurde eine Wiener Firma ausfindig gemacht. Die Überprüfungen ergaben, dass die Attrappen in den USA als Ausstellungsstücke bei einer Waffenmesse vorgesehen waren. Die Erklärungen des Absenders, was die Paketsendung anbelangt, waren für die Kriminalisten schließlich schlüssig.

Grundsätzlich ist es nicht verboten, Attrappen von Waffen oder ähnliches Spielzeug per Luftfracht zu versenden. "Allerdings gab es in diesem Fall einen formalen Fehler. Die Sendung wurde nicht richtig deklariert", erklärt Kleemann. Laut seinen Informationen kommen derartige Situationen eher selten vor: "Wichtig ist, dass die Kontrollen greifen und es zu keiner Zeit eine Gefährdung gegeben hat", so Kleemann.

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