„Blaue Engel“ starten neu
Egal ob der Wasserhahn nur tropfte oder eine Sicherung durchgebrannt war: Die Handwerker vom Verein „blue angel“ waren für ihre Mitglieder immer rasch zur Stelle und zwar kostenneutral und ohne Abzocke. Sechs Jahre lang waren die blauen Engel erfolgreich unterwegs, nach einer horrenden Schadensersatzklage schlitterte der Verein vergangenes Jahr jedoch in die Insolvenz und der Korneuburger Vereins-Erfinder Thomas Lang musste schließlich das Handtuch werfen. Doch jetzt wird schon kräftig an einem Neustart des Vereins gearbeitet.
Die heimischen Automobilklubs standen Thomas Lang für das Vereins-Konzept Pate. So wie die gelben Engel dafür sorgen, dass die Fahrzeugbesitzer mobil bleiben, wollte der Jungunternehmer ab 2005 dafür sorgen, dass Haus- und Wohnungsbesitzer nicht bei jeder Panne einen (teuren) Handwerker oder Notdienst bestellen müssen.
Lang selbst lernte Elektriker und war für eine Wiener Firma als Störungstechniker im Einsatz. Als er einmal zu einer bettlägrigen älteren Dame gerufen wurde und er später mitbekam, dass die Firma dafür eine Rechnung über 2500 Schilling schickte, war Lang geschockt. Das war die Initialzündung für die blauen Engel. Einige Jahre später gründete Lang mit seiner Lebensgefährtin in Korneuburg den Verein „blue angel“. Die Startphase war hart. Auf Seniorenmessen warb man um Mitglieder. „Die beste Werbung war aber die Mundpropaganda“, sagt Lang heute. Zwei Jahre später hatte man 8000 Mitglieder.
Das rasante Wachstum rief aber auch Kritiker und Neider auf den Plan. Kaum ein Jahr verging ohne Klage, einmal war es eine Unterlassungsklage, dann wieder eine Klage wegen Wettbewerbsverzerrung. Die letzte Klage eines Unternehmers (angeblich der Cousin eines hohen SPÖ-Politikers) brach dem Verein im Vorjahr finanziell das Rückgrat.
Durch Zufall hat der Gerasdorfer Geschäftsmann Karl-Heinz Hoffmann von der Misere gehört. Er möchte den „blue angels“ neues Leben einhauchen. „Im Mai wollen wir mit einer völlig neuen Konzeption starten“, sagt Hoffmann.
Kommentare