Biobauer fand Loch im Acker

Marchegg - Auf einem Acker im Marchfeld tauchte ein mysteriöses Loch auf. Der Landwirt hofft, dass ihn Fachleute aufklären können.

Abgründe tun sich hinter einem auf.“

Seit gut 40 Jahren bewirtschaftet Bio-Landwirt und Gutsbesitzer Markus Brandenstein seine Latifundien bei Marchegg im Bezirk Gänserndorf. Als er dieser Tage Gerste säte, glitt sein Blick routinemäßig zurück zur Sämaschine und plötzlich war es da, das Loch. Genau dort, wo Sekunden vorher noch der kleine und der große Reifen des Traktors ihre Spur über den Acker gezogen hatten. Brandenstein stieg vom Traktor und näherte sich vorsichtig der Öffnung, spähte hinunter, konnte aber nichts Konkretes sehen. Von einem Installationsunternehmen borgte sich Brandenstein eine Kanalkamera und ließ das Kabel mit der Kamera in die Tiefe gleiten. Nach viereinhalb Meter war Schluss. „Was mich wunderte, war der Umstand, dass ich bis in diese Tiefe nur sandige Erde am Bildschirm sah, aber nicht den bei uns nach spätestens 80 Zentimeter auftauchenden Schotterkörper“, erzählt Brandenstein.

Zuerst wollte der Biobauer das Loch einfach wieder zuschütten, dann aber beschloss er, der Sache auf den Grund zu gehen. Eine Anfrage bei der OMV AG verlief negativ. Auf dieser Parzelle habe man noch nie nach Öl oder Gas gebohrt, versicherte man.
Während der sowjetischen Besatzungszeit haben die Russen bei der Suche nach Kohlenwasserstoffen das Marchfeld wie einen Emmentaler durchlöchert. Aufzeichnungen darüber gibt es kaum.


Brandenstein ist jetzt auf der Suche nach Fachleuten, die ihm Information über die Entstehung des etwa 30 Zentimeter schmalen Loches liefern könnten.
Wie berichtet, sorgte ein ähnliches Loch auch in Oberösterreich für Aufmerksamkeit. Dort stellte sich aber bald heraus, dass es sich dabei um eine ehemalige Bohrstelle handelt.

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