Bewohner sperren am Samstag Ortsdurchfahrt

Protest für raschen Bau der Marchfeld-Schnellstraße S 8, Sperre der Ortsdurchfahrt Deutsch Wagram, Initiator Leopold Böckl
Vier Stunden ist die Transit-Route ins Marchfeld blockiert. Hilft das nicht, will die Initiative zu schärferen Mitteln greifen.

Den Deutsch Wagramern reicht es. 25.000 Fahrzeuge donnern täglich über die Bundesstraße 8 und für den Baustart der Marchfeld-Schnellstraße gibt es von der Politik nur Versprechungen. Deshalb greift die Initiative „Pro S8“ jetzt zur Selbsthilfe. Als Protestmaßnahme wird Samstagnachmittag die Ortsdurchfahrt dicht gemacht. Die Bezirksbehörde segnete die vierstündige Sperre ab. Der Verkehr wird großräumig umgeleitet. Mit Staus muss allerdings gerechnet werden.

„Es ist keine Maßnahme gegen die Autofahrer. Es ist sogar für die Autofahrer“, sagt Leopold Böckl, Kopf der Initiative „Pro S 8“. Der Ex-Gemeinderat war schon vor eineinhalb Jahrzehnten bei einer Ortsumfahrung involviert. Die Entlastung wurde aber auch nie realisiert.

Jetzt richtet sich der Protest gegen Verkehrsministerin Doris Bures. „Die Ministerin hat etliche Dringlichkeitslisten veröffentlicht. Die S 8 war da nie dabei“, sagt Böckl. Und: „Es ist eine mutwillige Verschleppung, obwohl es eine Zusage vom Landeshauptmann für die Vorfinanzierung gibt. Das passiert alles auf unserem Rücken.“

Grünes Licht

Bewohner sperren am Samstag Ortsdurchfahrt
Deutsch Wagram
Binnen weniger Tage nach dem Ansuchen war die Komplettsperre der B 8 von der Behörde begutachtet und genehmigt worden. „Wir müssen uns an das Maßnahmenpaket halten“, sagt Böckl. Bis morgen sollen noch große Info-Plakate zur Vorinformation an die Autofahrer aufgehängt werden. Der Verkehr wird an der südlichen Ortseinfahrt nach links (Richtung Wolkersdorf) und rechts (Richtung Markgrafneusiedl) umgeleitet.

Erreichen möchte „Pro S 8“ ein Splitting der Baulose. „Wir wollen nicht am Tunnel Lobau hängen, bis der ausdiskutiert ist“, sagt Böckl, „wir brauchen dringend diese Umfahrung“. Sollte die erste Sperre von der Ministerin nicht gehört werden, plane man die Protestaktionen zu verlängern und zu verschärfen.

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