Berüchtigter Lindenhof sperrt zu, Stadt sucht neues Konzept

Lehrlingsausbildungsheim Lindenhof Eggenburg, Bezirk Horn, Waldviertel. HONORARFREI.
Wie das Heim der Stadt Wien künftig genutzt wird, soll in wenigen Wochen feststehen.

Willibald Jordan macht sich Sorgen. Seit bekannt ist, dass der „Lindenhof“ in Eggenburg, Bezirk Horn, Ende 2013 zusperrt, bangt der Bürgermeister um rund 60 Arbeitsplätze. Die einst härteste Erziehungseinrichtung für Hunderte Zöglinge, ist heute ein modernes Ausbildungszentrum für nur noch wenige, „schwer erziehbare“ Lehrlinge, das von der Stadt Wien mit einem Ablaufdatum versehen wurde. Jordan feilt nun mit dem Land NÖ an einem neuen Nutzungskonzept, um das Areal übernehmen und Jobs retten zu können.

Wie berichtet, fiel Bürgermeister Jordan aus allen Wolken, als er erfuhr, dass der Lindenhof in wenigen Monaten für immer schließt. In den vergangenen Jahren hat sich das einstige „Horrorhaus“, in dem früher bis zu 350 Insassen oft mit Schlägen, Tritten und sexuellen Übergriffen „erzogen“ wurden, zu einer vorbildlichen Berufsschule der Stadt Wien entwickelt.

Jetzt steht fest: Das fünf Hektar große Areal, auf dem sich gepflegte Parkanlagen und elegante Jahrhundertwende-Pavillons befinden, wird verkauft. „Wir haben zumindest schon mal den Fuß in der Türe“, freut sich Bürgermeister Jordan. Er bemüht sich, ein Konzept zu finden, mit dem das Gebäude auch in Zukunft sinnvoll genutzt werden kann. „Die Ideen gehen in Richtung Bildung, Gesundheit und Soziales“, betont der Bürgermeister. Er kann sich vorstellen, das Psychosomatik-Zentrum im Lindenhof zu erweitern. „Platz gibt es auch für die Lehrlingsstiftung Eggenburg, die darin die modern ausgestatteten Werkstätten nützen könnte, oder für eine Behinderteneinrichtung“, sagt Jordan.

Partnersuche

Da der Stadt das nötige Geld fehlt, ist sie auf finanzkräftige Partner und Institutionen angewiesen. Die Stadt Wien zeigt sich jedenfalls kooperativ. „Wir sind bemüht, mit dem Land NÖ und der Stadt Eggenburg eine ideale Lösung für eine Nachnutzung zu finden“, sagt Florian Weis, Sprecher des zuständigen Wiener Stadtrats Christian Oxonitsch. Ein Gutachten soll demnächst über den Kaufpreis Aufschluss geben.

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