Bergkameraden weinen um vier tote Eheleute

Dutzende Bergkameraden und Freunde weinten am Pfingstmontag am Prochenberg um die vier Toten.
Zwei Seniorenpaare stürzten am Prochenberg in den Tod, viele Tränen bei Messe am Gipfelkreuz.

Zumindest 13 Tote forderte der Pfingstverkehr auf Österreichs Straßen. Das gravierendste Unglück ereignete sich in Ybbsitz in NÖ. Zwei beliebte Ehepaare, alle im Alter zwischen 71 und 77, waren Samstagnachmittag bei der Talfahrt von der Schutzhütte am Prochenberg mit dem Auto abgestürzt und getötet worden. Erst Sonntagmittag wurde die Katastrophe entdeckt.

Gedenkmesse

Dutzende Bergkameraden und Freunde weinten am Pfingstmontag mit den Familien der vier Toten am Gipfelkreuz des 1123 Meter hohen Prochenbergs. Die lange geplante Bergmesse musste zur Gedenkmesse für die vier Alpenvereinsmitglieder umorganisiert werden. Beim Schlusslied des Bläserquartetts "In die Berg bin i gern", flossen die Tränen.

Bergkameraden weinen um vier tote Eheleute
Vier Tote am Prochenberg bei Ybbsitz
20 Jahre lang hat das Seniorenquartett immer zu Pfingsten auf der Alpenvereinshütte die Wanderer verköstigt. In den vergangenen Jahren kamen Johann und Friederike Atteneder, sowie Johann und Hedwig Pöchhacker gerne mit dem Auto über die Forststraße zum Plausch auf den Berg. So auch Samstag. Wie es dazu kam, dass Atteneder, 76, links in den Abgrund rutschte, gibt den Ybbsitzern und der Exekutive noch Rätsel auf.

Der Wagen überschlug sich mehrmals und stürzte 150 Meter ab. "Als ob sie ihr Berg holen wollte", trauert Bürgermeister Josef Hofmacher. An der unzugänglichen Unfallstelle hatten Sonntagnachmittag die Kräfte von Feuerwehr, Polizei, Berg- und Flugrettung – viele kannten die Toten gut – eine unglaublich belastende Bergung zu bewältigen. Dort weinten am Montag die Nachbarn der Pöchhackers. "Seit dem Hausbauen sind wir zusammen. Nicht zu glauben, sie sind nicht mehr da", klagt Hermine Mayer.

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