Bauschutt-Lkw durchs Wohngebiet sind fix

Bauschutt-Lkw durchs Wohngebiet sind fix
Materialtransport mittels Zügen ist vom Tisch, Anrainer bemängeln die schlechte Informationspolitik rund um den Neubau.

Wir können den Schutt nicht mit dem Fahrrad wegbringen", sagt Mödlings Vizebürgermeister und Verkehrsstadtrat Gerhard Wannemacher (Die Grünen) ironisch. Die zweite Infoveranstaltung in der Kantine des Krankenhauses fand enormen Zuspruch, die Reihen waren bis auf den letzten Platz gefüllt. Einmal mehr stand das Verkehrskonzept im Fokus, aufgebrachte Bürger kritisierten die "schludrige Planung und die mangelnden Informationen".

Johannes Giebl von der Bürgerinitiative "Pro Krankenhaus Pro Umweltschutz" ärgern die geplanten Lkw-Routen. "Schmale Straßen im dicht verbauten Wohngebiet: Nur eine Frage der Zeit, bis es zu Unfällen kommt."

Zudem fürchten die Anrainer starke Lärmbelästigungen durch den Bauverkehr, die Straßen rund um das Krankenhaus präsentieren sich in schlechtem Zustand. "Solche Schlaglöcher gibt’s nicht einmal im östlichen Polen", meint einer der Anwesenden. "Die Fahrbahnschäden erhöhen das Rollgeräusch." Wannemacher verspricht "provisorische Sanierungen".

Zug ist abgefahren

Der lang gehoffte Abtransport mittels Südbahn kommt definitiv nicht. "Der Zug für die erste Bauphase ist abgefahren", sagt Bauleiter Markus Rebhahn. Er betont, dass die ÖBB keine "positive Machbarkeitsstudie" präsentierten. Für Johannes Giebl zählt dieses Argument nicht. "Seit 2005 laufen Planungen zum Neubau, erst 2011 überlegt man, ob die Bahn nicht doch in Frage kommt. Die Planer hätten viel früher Kontakt mit den ÖBB aufnehmen müssen."

Für Unverständnis sorgte bei den Anrainern die Informationspolitik. "Wir haben keine Broschüren erhalten", ärgert sich eine ältere Dame, "plötzlich hatten wir neue Einbahnregelungen und Parkverbote". Zur Information und als Anlaufstelle für Fragen wurde nun eine Homepage (www.klinikneubau.at) sowie eine Info-Hotline 02236/204-204 in Betrieb genommen. Direktor Reinhard Fritz bittet um Geduld. "Wir bitten um Verständnis. Ab 2017 ist wieder Ruhe."

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