Drei Jahre für vier Raubüberfälle

AUT, Chronik, Verhandlung
Ein 32-jähriger Austro-Türke wurde am Donnerstag am Landesgericht Wr. Neustadt verurteilt. Die 130.000 Euro Beute verjubelte er im Casino.

So wie ein anderer zum Bankomaten geht, wenn er Geld braucht, ging Durmus A. mit einer Waffe in der Hand in die Bank, um sich quasi selbst zu bedienen. Gleich vier Raubüberfälle in Biedermannsdorf (Bezirk Mödling) und Schwadorf (Bezirk Wien-Umgebung) gehen auf das Konto des Austro-Türken und Ingenieurs, der die Ermittler des nö. Landeskriminalamtes (LKA) mit seinen kriminellen Machenschaften mehr als drei Jahre auf Trab hielt.

Gleicher Tatort

Begonnen hatte die Überfallserie am 22. Dezember 2009 in Biedermannsdorf im Bezirk Mödling. Knapp zwei Jahre später, am 24. Oktober 2011, war der 32-Jährige so dreist, die selbe Bankfiliale ein zweites Mal zu überfallen – wieder ging für ihn alles gut.

Es verging ein Jahr, bis der Angestellte erneut zuschlug. Am 21. Dezember 2012 stand eine Bank in Schwadorf auf seiner Liste. Dieses Mal kam Durmus A. aber nicht sehr lange mit der Beute aus. Vermutlich auf Grund seiner Erfahrung der drei voran gegangenen Coups, nahm er den vierten Überfall im März wieder in Schwadorf auf die leichte Schulter. „Er verzichtete dabei sogar auf eine Maskierung und kam nur mehr mit einer Sonnenbrille“, erklärt Chefinspektor Josef Deutsch von der Raubgruppe des LKA. Schlussendlich verriet den Mann sein auffälliger, dunkler Bart. Arbeitskollegen und Bekannte des Mannes erkannten ihn auf den veröffentlichten Bildern der Überwachungskamera. Auch der Täter selbst sah sein Bild in den Zeitungen und rasierte sich den Bart rasch ab – da war es aber bereits zu spät.

Spielzeugwaffe

Mit drei Jahren unbedingter Haft fiel das (nicht rechtskräftige) Urteil am Donnerstag am Landesgericht Wiener Neustadt für einen Serienräuber verhältnismäßig mild aus. Zehn Jahre wären die Höchststrafe. Dem 32-Jährigen kam zu Gute, dass er eine Softgun verwendete, voll geständig und bisher unbescholten ist. Das Geld benötigte er für seine Spielsucht und die daraus resultierenden Schulden. Den Großteil der Beute verjubelte er im Casino.

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