Bangen um Kinderbetreuung


Die Verunsicherung bei den Eltern ist groß: „Gibt es den Hort der Kinderfreunde im nächsten Jahr überhaupt noch?“, macht sich eine Mutter Sorgen. Und auch Hortleiterin Corinna Rössler bestätigt: „Keiner kennt sich aus. Und manche melden ihre Kinder aus Panik schon bei uns ab.“
Die Nachmittagsbetreuung für Volksschulkinder in Korneuburg wurde bisher in zwei Horten abgewickelt – einen bieten die (roten) Kinderfreunde, den anderen das (schwarze) Hilfswerk an. Ab dem kommenden Schuljahr kommt eine schulischen Tagesbetreuung dazu. „Dafür gab es einen Anlassfall. Ein behindertes Kind hätte sonst keine Betreuung gefunden“, erklärt ÖVP-Vizebürgermeisterin Helene Fuchs-Moser. Doch diese Betreuungsform muss direkt in der Volksschule angeboten werden – da führen seit mehr als 20 Jahren aber die Kinderfreunde ihren Hort mit derzeit rund 140 Kindern. Sie müssen raus und bangen um ihre Existenz.
Künftiger Betreiber der Tagesbetreuung ist das Hilfswerk. „Es gab eine Ausschreibung. Das Projekt des Hilfswerkes war besser. Auch die SPÖ hat das so gesehen“, sagt Fuchs-Moser. Die Kinderfreunde schauten durch die Finger – und sollen ins ehemalige Sonderpädagogische Zentrum ziehen.
„Wir haben uns die Räume angesehen. Da muss alles adaptiert werden. Es fehlen sogar die Sanitäranlagen und die Küche“, sagt Karoline Winkler, Obfrau der Kinderfreunde. Die Kosten für die Sanierung könne man sich nicht leisten. Und auch zeitlich wäre das bis zum Beginn des kommenden Schuljahres unmöglich. „Dann müssen wir zusperren“, befürchtet sie. „Bis vor kurzem waren da Schulklassen drin. Was passt da nicht? Und wir arbeiten seit einem Jahr an dem Projekt. Da war genug Zeit“, wundert sich Fuchs-Moser und hat einen Seitenhieb parat: „Die Frau Winkler hat pädagogisch so viel Ahnung wie ich vom Eistanzen.“
Bei der vergangenen Gemeinderatssitzung hätte die Tagesbetreuung beschlossen werden sollen. Doch die SPÖ zog geschlossen aus. Vorab übergab man dem Bürgermeister noch einen Forderungskatalog der Kinderfreunde. Unter anderem gewünscht: Die Gemeinde soll den Umzug und die Umbauarbeiten für die Kinderfreunde bezahlen. So weit kam es nicht.
Fuchs-Moser betont: „Jedes Kind wird einen Betreuungsplatz bekommen.“
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