Hommage an den alten Brünnerstraßler

Buchautor Thomas Hofmann mit seinem jüngsten Werk Brünnerstraßler ABC
Autor möchte die vom Aussterben bedrohte Weinsorte am Leben erhalten

DAC und sonst nix. Dass heute die Qualität beim klassischen Grünen Veltliner im Vordergrund steht, das ist schon in Ordnung. „Nur darf man auf das Traditionelle nicht vergessen“, sagt Buchautor Thomas Hofmann. Deshalb widmete der 49-jährige Wiener mit Weinviertler Wurzeln sein neuestes Buch dem altehrwürdigen Brünnerstraßler mit dem klingenden Titel „Brünnerstraßler ABC“.

„Ich sehe mich als Beobachter und ein wenig als Begleiter des Weinviertels“, sagt Hofmann. Denn die Region hat sich in den vergangenen Jahrzehnten und Jahren verändert. Doch Tradition hat im Weinviertel einen wichtigen Stellenwert. Und für Hofmann ist unbestritten, dass der legendäre Brünnerstraßler nicht aussterben darf. „Der klassische Schankwein hat auch seinen Geschmack und Reiz“, sagt Hofmann. Das Wissen rund um den Wein und sein Viertel hat Hofmann quasi in die Wiege gelegt bekommen. In Unterstinkenbrunn verbrachte er viel Zeit in der „Loamgrui“ und machte schon im zarten Bubenalter Bekanntschaft mit dem Haustrunk seines Onkels. Regelmäßig begleitete er den Onkel zu Fuß, um zwei Doppler voll mit Nachschub aus dem Keller zu holen. „Für einen G’spritzen nimmt man auch heute keinen DAC. Die Basis für einen guten Gespritzten ist ein Brünnerstraßler“, ist Hofmann überzeugt.

Der gute Landwein hätte neben den DAC- und den andern Qualitätsweinen laut dem Autor auch eine große Chance zur Vermarktung. Die Poysdorfer haben das mit ihrem Saurüssel in die Tat umgesetzt. „Es muss ja nicht unbedingt ein Doppler sein. Man kann den Wein auch in eineinhalb Liter fassende Flaschen füllen“, sagt der Brünnerstraßler-Experte.

Resch und bitter

Dem ehrlichen Wein mit dem reschen und bitteren Geschmack kam aber nach dem Zweiten Weltkrieg noch eine weitere wichtige Bedeutung zu. „Es ist der Wein des Wiederaufbaus. Auf jedem Foto aus den Fünfziger und Sechziger-Jahren ist ein Doppler drauf. Es war der Stolz der ganzen Familie“, sagt Hofmann. „Es ist der Wein des 20. Jahrhunderts und ich will ihn in das 21. Jahrhundert rüber retten.“

Deshalb schrieb Hofmann das ABC des Weines. Und das liest sich gar nicht trocken. Unter „R“ wie Rausch etwa ist nachzulesen: Der Rausch gehört im Weinviertel zum Alltag. Er ist nicht einmal ein Kavaliersdelikt. Und das ist gut so, es sei denn, man fährt mit dem Auto...

Simon Polt, die legendäre Gendarmen-Figur in den Büchern von Alfred Komarek ermittelt wieder. Demnächst starten in den verschiedensten Orten im Pulkautal die Dreharbeiten für die Verfilmung des fünften Romans. Polt, mittlerweile im Ruhestand, recherchiert nach einem rätselhaften Leichenfund. Denn, obwohl keiner den Toten gekannt haben will, scheinen doch einige mehr zu wissen, als sie der Polizei gegenüber zugeben wollen.

Umgesetzt wird die literarische Vorlage von Regisseur Julian Pölser. Die Hauptrollen neben Erwin Steinhauer spielen Karin Kienzer und Cornelius Obonya. Das Land NÖ fördert die Filmproduktion mit 150.000 €. „Im Fall von Polt kann in der Region durch jeden Euro Filmförderung das Dreifache lukriert werden“, sagt Landeschef Erwin Pröll. Gedreht wird u. a. in Kalladorf, Mailberg, Guntersdorf, Untermarkersdorf und im Klinikum Mistelbach. In Seefeld-Kadolz wurden kürzlich beim Casting etliche Laiendarsteller ausgewählt.

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