Überweisung an "Orschloch Saufverrein"

(Symbolbild)
Die Überweisung eines Autofahrers sorgt bei den Freiwilligen der Feuerwehr Stockerau für Frust.

Frust und Unverständnis herrscht dieser Tage bei den Freiwilligen der Feuerwehr Stockerau. Schuld daran hat die Überweisung eines Autofahrers aus dem nördlichen Weinviertel. Besser gesagt: Die verbalen Entgleisungen, die der Absender im Verwendungszweck des Überweisungsformulars den Freiwilligen mitteilte. Michael H. beschimpfte darin die Truppe als „Orschloch Saufverrein“.

„Das ist unfassbar, was man sich so alles bieten lassen muss“, ist Feuerwehrkommandant Wilfried Kargl entsetzt. Der Überweisungstext war bald in aller Munde. Der Ärger ist deshalb groß, weil es sich um eine Alarmierung der Autobahnpolizei gehandelt hatte, die letztlich Ende November des Vorjahres in einer technischen Hilfeleistung endete. 67 Euro stellte die Feuerwehr dafür Herrn Michael H. in Rechnung.

„Da steht ein Auto und aus dem Motorraum raucht es“, ließ ein Anfrufer Ende November der Autobahnpolizei wissen. Ein leitender Beamter fackelte nicht lange und alarmierte die Freiwilligen auf die S 5 zur Abfahrt Tulln. Keine zehn Minuten später war das Rüstlöschfahrzeug am Einsatzort. Das Feuer im Motorraum entpuppte sich aber als heiß gelaufener Kühler. Da das Fahrzeug am Pannenstreifen stand und es schon dunkel war, ordnete die Polizei die Bergung an. Die Feuerwehr schleppte das Fahrzeug von der Schnellstraße und stellten es gesichert auf den Parkplatz beim Kreisverkehr ab. Soweit – so gut.

Überweisung an "Orschloch Saufverrein"

„Der Einsatz war ordnungsgemäß“, sagt Kargl. Am Monatsende schrieb der Wirtschafts-Sachbearbeiter wie üblich die Rechnungen. 67 Euro für eine halbe Einsatzstunde sollte Michael H. löhnen. Zu dem Betrag schrieb der Absender: euer Saufgeld ihr verbrecher; keine Sau hat euch gerufen, ihr kommts wegen nix und kassierts für nix, orschloch Saufverrein.“ Der Feuerwehr-Jurist prüft nun, ob die Beschimpfung geahndet werden kann.

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