Auf den Baustellen der Alpine herrscht Endzeitstimmung
Mistelbach. Gestern 16 Uhr. Nur noch eine Handvoll Arbeiter sind beim Spital, einer der größten Baustellen der Alpine in NÖ, zu beobachten. „Nächste Woche wird hier ein Schranken errichtet“, erzählt ein Mitarbeiter einer Subfirma der Alpine. „Jetzt haben wir noch die Möglichkeit, unsere Geräte und unser Baumaterial in Sicherheit zu bringen. Denn wer weiß, was der Masseverwalter vorhat.“
In Mistelbach beschäftigte der Alpine-Konzern überwiegend Billig-Arbeitskräfte aus Polen, Tschechien, der Slowakei und aus Ungarn, was auch unschwer an den rund um die Baustelle geparkten Pkw zu erkennen ist. Wie es beim Ausbau des Spitals weitergeht, kann zurzeit niemand beantworten.
Nach Retz hatten am Vormittag Landeshauptmann Erwin Pröll, sein Stellvertreter Wolfgang Sobotka und Landesrätin Petra Bohuslav zu einer Pressekonferenz eingeladen. „In NÖ sind an fünf Standorten 700 Beschäftigte von der Insolvenz betroffen, dazu kommen rund 300 Zulieferbetriebe mit 31.500 Mitarbeitern“, sagte Pröll. „Wir lassen die Klein- und Mittelbetriebe nicht im Stich.“ Um Liquiditätsengpässe hintanzuhalten, sichere das Land 50-prozentige Haftungsübernahmen für Betriebsmittel- und Finanzierungskredite zu (Hotline: 02742/9005-16168).
Weiters sollen im Budget 2014 vorgesehene Bauinvestitionen in der Größenordnung von 50 Mio. Euro auf diesen Herbst vorgezogen werden. 20 Millionen „frisches Geld“ sollen für kleinere Instandhaltungen in die Hand genommen werden.
Gemeinsam mit dem AMS NÖ werde das Land Arbeitsstiftungen einrichten (Arbeitnehmer-Hotline: 02742/9005-9555).
Als Gründe für die Alpine-Pleite nannte Pröll „gravierende Managementfehler“.
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