Anrainerin in Sorge: "Bauprojekt gefährdet unser Haus"

Eva Angelmahr mit ihrem Sohn Stephen vor der Baustelle
Untertullnerbach.Nach Hangrutsch fühlt sich eine Nachbarin nicht mehr sicher. Der Bauführer dementiert die Vorwürfe.

"Am ersten September hat es den ersten Hangrutsch gegeben, vier Tage später den zweiten. Ich fühle mich in meinem Haus einfach nicht mehr sicher", sagt Eva Angelmahr. Die Pensionistin wohnt gemeinsam mit ihrem pflegebedürftigen Mann in dem Haus direkt oberhalb des Grundstücks, das ursprünglich in ihrem Besitz war und auf dem nun seit August gebaut wird. Ein Wohnblock soll darauf errichtet werden. "Wir haben das Grundstück in der Annahme verkauft, dass hier ein Einfamilienhaus entsteht. Dass aber ein ganzer Wohnblock gebaut wird, haben wir nicht gewusst", sagt Angelmahr.

Umso größer ihr Ärger, dass es nun Probleme gibt. "Unsere Auffahrt ist seit dem ersten Hangrutsch gesperrt. Wir können nur über die Wiese zum Haus gehen", erklärt Angelmahr. Und der Hang würde weiter abrutschen. "Es wurde zu nahe an unsere Straße gegraben. Der Hang hat jetzt keine Stütze mehr."

Baustopp gefordert

Eva Angelmahr und ihr Sohn Stephen haben mittlerweile alle Behörden auf sich aufmerksam gemacht, um einen Baustopp zu erwirken. Vergeblich. "Der Bauführer arbeitet mit vollem Risiko und die Gemeinde tut nichts", lautet der Vorwurf der Angelmahrs. Bauführer Alfred Rauchberger winkt bei den Vorwürfen ab: "Viel Lärm um Nichts. Ich baue seit 45 Jahren Häuser im Wienerwald und weiß genau, was zu tun ist. Frau Angelmahr hat Bedenken, dass ihr Haus abrutscht. Nicht zu Unrecht muss ich zugeben, aber nicht wegen dem Bauprojekt, sondern weil der Hang schon vorher instabil war. Es war schon immer ein Rutschhang." Nach dem ersten Vorfall habe man deshalb sofort reagiert und alles daran gesetzt, dass es nun zu keinen weiteren Erdbewegungen mehr kommt. "Wir haben Sicherheitspunkte gesetzt. Es wird fast täglich gemessen", sagt Rauchberger.

Von Seiten der Gemeinde wollte man sich zu dem Fall nicht äußern. "Es handelt sich um ein laufendes Bauverfahren. Daher darf dazu keine Auskunft gegeben werden", heißt es. Es seien alle Sicherungsmaßnahmen getroffen worden und es gäbe laufend Überprüfungen.

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