Anrainer wollen mit Unterschriften Zuzug von Familie verhindern

Anrainer wollen mit Unterschriften Zuzug von Familie verhindern
100 Unterschriften gegen die muslimische Familie wurden bereits gesammelt. Weiterhin keine Stellungnahme des Bürgermeisters.

Gegen den geplanten Zuzug einer muslimischen Familie nach Weikendorf im Bezirk Gänserndorf regt sich nun auch in der Bevölkerung Widerstand. Seit Kurzem läuft eine Unterschriftenaktion der Anrainer gegen diese Familie, wie der Weikendorfer Amtsleiter Erich Schmid bestätigte.

Auslöser der Affäre war Bürgermeister Johann Zimmermann (ÖVP), der in einer Stellungnahme an die Grundverkehrskommission erklärt hatte, dass seitens der Gemeinde kein Interesse am Zuzug der Familie bestehe. Mit der Begründung: „Die unterschiedlichen Kulturkreise der islamischen sowie der westlichen Welt“ würden „in ihren Wertvorstellungen, Sitten und Gebräuchen weit auseinanderliegen“. Der Bürgermeister ist weiterhin nicht bereit, sich dazu öffentlich zu äußern.

Lobner: "Ich verstehe den Bürgermeister."

Eine gewisse Schützenhilfe bekommt Johann Zimmermann nun von seinem ÖVP-Bezirksparteiobmann und Gänserndorfer Bürgermeister Rene Lobner. Für den Stadtchef ist mit der Stellungnahme Zimmermanns alles gesagt: „Man kann niemanden zwingen, sich weiter zu äußern. Ich mische mich nicht ein, aber ich verstehe den Bürgermeister.“ In einer Stadt wie Gänserndorf sieht Lobner für so einen Zuzug kein Problem. Aber: „Dörfles (in diesen Ort der Gemeinde will die Familie ziehen, Anm.) ist ein kleines Nest. Da fällt es auf, wenn eine Familie aus einem anderen Kulturkreis zuzieht.“ Lobner hält allerdings fest, dass Dörfles und auch der Bürgermeister bei Weitem nicht fremdenfeindlich seien.

Frist endet am Dienstag

Auch für FPÖ-Bezirksparteiobmann Dieter Dorner ist das Vorgehen des Ortschefs nachvollziehbar: „Es ist absolut nachvollziehbar, dass in einem Ort mit nur knapp 80 Haushalten besonderer Wert auf gute Nachbarschaftsbeziehungen und auf Teilnahme am kulturellen Leben gelegt wird.“

Die Frist für eine Stellungnahme der Gemeinde an die Grundverkehrskommission verstreicht am Dienstag. Danach ist die Behörde am Zug, um zu entscheiden, ob die Familie zuziehen darf oder nicht.

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