Anrainer verletzt: Konsequenzen nach Streit mit Afghanen gefordert

Vier betrunkene Asylwerber wurden in Guntramsdorf kurzfristig festgenommen.
Ein Verdächtiger wird verlegt.Die FPÖ will jedoch, dass keine Flüchtlinge mehr im Ort leben.

"Ich bin sehr besorgt und ich kann sagen, es muss Konsequenzen geben", sagt Guntramsdorfs Bürgermeister Robert Weber. Nach Übergriffen dreier Asylwerber im Zuge einer Auseinandersetzung auf drei Anrainer Sonntagabend, ist in der Gemeinde eine Diskussion um die Zukunft der Flüchtlingshilfe entbrannt.

Gegen 17 Uhr sollen sich sechs junge Afghanen zwischen 14 und 17 Jahren betrunken haben. Auf dem Weg durch die Anningerstraße sollen sie zumindest zwei Autos beschädigt haben. Als Anrainer sie zur Rede stellen wollten, sollen vier der Burschen die Frau und zwei Männer attackiert haben. Dabei wurden die drei leicht verletzt. Als Polizisten das Quartett festnehmen wollten, griff es auch einen Beamten an. Zwei junge Afghanen sollen vergeblich versucht haben, einzuschreiten. Sie sagten auch als Zeugen aus.

Wie sich herausstellte, wohnen einer der mutmaßlichen Täter sowie die Zeugen im von der Caritas geleiteten Haus "Veli". Die anderen sollen aus St. Andrä/Wördern stammen.

Weder die Hilfsorganisation noch die Gemeinde wollen nun zur Tagesordnung übergehen. Bürgermeister Weber lädt zu einem Sicherheitsausschuss um notwendige Maßnahmen "gemeinsam mit der Betreuungseinrichtung, der Polizei und unseren Sicherheitsbürgern" zu besprechen. Das könne bis dahin gehen, dass einzelne auffällige Gruppen nicht mehr im Ort wohnen dürfen.

"Es wird vermutlich zu einer Verlegung des Bewohners kommen", sagt zudem Caritas-Sprecher Martin Gantner. "Wir sind sehr enttäuscht, gerade weil die Stimmung in Guntramsdorf eine gute ist und sich viele Freiwillige engagieren."

Keine Pauschalurteile

Ob sich die Stimmung im Ort nun dreht, ist nicht abzusehen. Weber warnt vor Pauschalurteilen. Bisher sei die Integrationsarbeit sehr positiv gelaufen, auch die Anzahl der Straftaten sei rückläufig, hält der Ortschef fest. Die FPÖ macht sich hingegen einmal mehr gegen die Flüchtlinge stark. "Ich hätte gerne einen Parteikonsens, dass wir zumindest mittelfristig keinen einzigen Asylwerber mehr haben", fordert Gemeinderat Christian Höbart. Es habe zuletzt einige Vorfälle, etwa bei der Badner Bahn gegeben.

Die Jugendlichen wurden wegen Körperverletzung, Sachbeschädigung und Widerstand gegen die Staatsgewalt auf freiem Fuß angezeigt.

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