Amokfahrt vor Disco: 17-Jährige gegen Windschutzscheibe katapultiert

Meniskus und Bänder im Knie sind schwer lädiert
Polizei forschte 30-jährigen Verdächtigen aus. Er sagte, seine Mutter sei gefahren.

"Ich hätte genausogut tot sein können". Das linke Bein der 17-jährigen Bianca ist immer noch schwer in Mitleidenschaft gezogen. Die junge Frau ist eines der Opfer einer wilden Amokfahrt vor einer Bar in Leobersdorf im Bezirk Baden in Niederösterreich.

Die Ermittlungen der Polizei in dem Fall haben wochenlang gedauert, am Dienstag wurde der Abschlussbericht der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt übermittelt. Darin wurde der 30-jährige Bruno S. wegen absichtlich schwerer Körperverletzung angezeigt.

Bianca hatte am 18. Februar zusammen mit Freunden eine fröhliche Nacht in der Meli-Bar verbracht, als ein Randalierer kurz vor fünf Uhr Früh plötzlich die Stimmung getrübt haben soll. Der Mann wurde vom Sicherheitspersonal aus dem Lokal verwiesen, davor ging der Wirbel am Parkplatz aber weiter.

Es soll eine Auseinandersetzung mit den Freunden der 17-Jährigen gegeben haben. "Er hat auf sie eingeschlagen und ich habe auch versucht, dazwischen zu gehen", schildert die 17-Jährige.

Ehe sie sich versah, raste kurz darauf ein unbeleuchtetes Auto auf Bianca und ihre Freunde zu. Die Jugendliche wurde gegen die Windschutzscheibe geschleudert, sodass diese sprang. Die 17-Jährige wurde auf die Straße katapultiert, wo sie benommen am Boden liegen blieb.

Taxifahrer half

Das Auto soll nochmals zurückgeschoben haben. "Der Fahrer ließ den Motor aufheulen", erinnert sich Bianca. Ein Taxler erkannte die Gefahr und fuhr mit seinem Wagen schützend vor die Gruppe. Das Auto verschwand, um kurz darauf nochmals ohne Licht auf die Personengruppe zuzurasen. Dabei wurde ein Mann vom Seitenspiegel an der Hüfte verletzt und der Spiegel abgerissen.

Die Polizei forschte auf Grund des Kennzeichens Bruno S. als mutmaßlichen Fahrer aus. Der Mann war schwer alkoholisiert und behauptete, seine Mutter hätte den Wagen gelenkt. Die Frau bestätigte zunächst die Angaben, widerrief aber kurz darauf diese Aussage.

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