Amazonas-Wächter erhielt den „may way“-Preis

Amazonas-Wächter erhielt den „may way“-Preis
Hagenbrunn – Bischof Erwin Kräutler freut sich über finanzielle Unterstützung

15 Stunden Flug, um den „my way“-Stiftungspreis entgegenzunehmen: Bischof Erwin Kräutler, Kämpfer gegen die Auslöschung des indigenen Volkes und deren Kultur am Amazonas in Südamerika, nahm die Strapazen gerne in Kauf. Bei einer kleinen Feierstunde nahm der 72-Jährige die Auszeichnung samt 10.000-Euro-Scheck entgegen. „Das Geld können wir gut gebrauchen“, sagte Kräutler.

Seit 1965 arbeitet Kräutler am Ufer des Xingu in der 120.000 Einwohner zählenden Stadt Altamira. „Damals gab es noch gar keine Straßen. Wir sind nur auf dem Wasser gefahren“, sagt Kräutler. Schon einige Jahre später begann der bis heute andauernde Kampf gegen die Ausbeutung und Verdrängung der Amazonas-Bewohner und die Zerstörung ihres Lebensraumes. Seit einem Mordanschlag vor sechs Jahren steht der Bischof unter permanentem Polizeischutz. Die Vollendung eines riesigen Kraftwerkbaues will der 72-Jährige unbedingt noch verhindern. „Nach der Verfassung hätten die indigenen Völker angehört werden müssen“, sagt er. Trotz seiner „angehäuften Jugend“ (O-Ton Kräutler) will er sich bis zum letzten Atemzug für die Erhaltung des Ur-Lebensraumes einsetzen. „Deshalb bekam er auch den Preis“, sagte Stiftungschef Ernst Fischer.

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