Am Heimweg: Schüler auf Gleise gestoßen

Am Heimweg: Schüler auf Gleise gestoßen
Ein Zwölfjähriger wird auf die Gleise der Südbahn gestoßen. Er liegt im künstlichen Tiefschlaf. Der Täter flüchtete.

Entsetzen herrscht an der Musikhauptschule Gumpoldskirchen (Bezirk Mödling): Ein Mitschüler liegt mit schweren Verletzungen im Spital. Er musste in künstlichen Tiefschlaf versetzt werden. Vor den Augen seiner Freunde war der Zwölfjährige von einem Burschen auf die Gleise der Südbahn gestoßen worden. Vom Täter fehlt jede Spur.

„Das war der traurige Höhepunkt einer ganzen Reihe von Vorfällen mit Jugendlichen, während unsere Schüler am Bahnhof aufs Heimfahren warten. Eine haltlose Situation“, sagt Sonja Haberhauer, Elternvertreterin an der Hauptschule und FP-Gemeinderätin.

Am 18. Jänner wartet der Bub mit Schulfreunden auf den Zug. Mit zwei Burschen im Alter von 15 bis 17 Jahren gibt es harmlose Stänkereien. Doch dann erhält der 12-Jährige von einem der Jugendlichen von hinten einen Stoß – und landet hart auf den Gleisen. „Er wurde unter Lebensgefahr von den Mitschülern geborgen. Zum Glück ist gerade kein Zug durchgefahren“, sagt Haberhauer.

Notoperation

In Mödling wird der Bub von der Mutter abgeholt. Im Spital dann die schockierende Meldung: Einblutungen in der linken Niere. Mit dem Hubschrauber geht es nach Wien, wo der Bub für die Notoperation in künstlichen Tiefschlaf versetzt wird. Haberhauer: „Jetzt ist er in der Aufwachphase. Es dürfte alles gut ausgehen.“

Direktor Ernst Pokorny ist „entsetzt und sprachlos. Die Schüler haben mich aus dem Zug angerufen, dass es einen Zwischenfall gegeben hat, aber ich habe erst am nächsten Tag von der Schwere erfahren.“ Von dem Täter fehlt jede Spur: „Er ist definitiv nicht von unserer Schule. Ich glaube gar nicht, dass er die Tragweite seines Tuns erkannt hat. Aber so kann man doch nicht Konflikte lösen.“ Der Ruf nach Maßnahmen wird laut: „Ich fordere den Einsatz von Sicherheitspersonal und die Installation von Videoüberwachung auf Bahnhöfen“, sagen der Sicherheitssprecher der NÖ-FPÖ, Erich Königsberger und FP-Bezirksobmann Christian Höbart. ÖBB-Sprecher Christoph Seif dazu: „Es wird Sicherheitspersonal eingesetzt. Gespräche mit der Gemeinde folgen.“

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